Rückschau und Ausblick an der DHBW Mosbach

Bei der Akademischen Jahresfeier wurde der Erfolg der Hochschule zelebriert – Auszeichnungen für Abschlussarbeiten mit Fokus auf Ethik und Nachhaltigkeit

Erstveröffentlichung: Rhein-Neckar-Zeitung, 26. Juni 2023

Neues entwickeln, an Bewährtem festhalten und immer topaktuell sein: so präsentierte sich die Duale Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) Mosbach bei der Akademischen Jahresfeier am 21. Juni 2023. Im Mittelpunkt standen ein Keynote-Vortrag über die rasante Entwicklung bei Kleinsatelliten und die Verleihung des Wirtschafts- und Ethikpreises. Dabei wurde deutlich, wie wichtig ein wertebasiertes Miteinander in Wissenschaft und Wirtschaft ist.

Rückschau und Ausblick gab es von Rektorin Prof. Dr. Gabi Jeck-Schlottmann, die Professorinnen und Professoren, Lehrbeauftragte, Studierende, duale Partner und Unterstützer der Hochschule im Audimax begrüßte. Sie ging auf Pilotprojekte und Entwicklungen am Standort Mosbach ein, etwa auf den neuen Studiengang Sustainable Management, auf Data Science oder das digitale Studienprogramm „New Study Informatik“, bei dem die Vorlesungen zu großen Teilen online und auf Englisch stattfinden. Die DHBW beschäftige sich außerdem mit der Frage, wie man in Zukunft arbeiten und studieren werde, wo man Begegnungsräume schaffen muss, wenn Menschen vermehrt mobil arbeiten. Da scheint es passend, dass am Standort Mosbach künftig das Baukompetenzzentrum in den Vordergrund rücken soll. Profilbildend hierfür sind die dualen Studienangebote Bauingenieurwesen, Holzwirtschaft und Holztechnik, die DHBW-weit einzigartig sind.

Positives verkündete ebenso DHBW-Präsidentin Prof. Dr. Martina Klärle: Gemeinsam mit anderen Hochschulen habe sich die DHBW erfolgreich um eine Förderung als „European University“ beworben und werde damit Teil der ersten Dualen Europäischen Hochschule. Auch Klärle hob die Verbindung von Wirtschaft und Wissenschaft hervor: „Die DHBW ist da am Puls der Zeit.“

Der Keynote-Vortrag kam von Prof. Dr. Klaus Schilling, Vorstand des Zentrums für Telematik in Würzburg. Unter dem Titel „Aus dem All für den Alltag“ erläuterte er, wie Kleinsatelliten für Telekommunikation, Navigation und Erdbeobachtung eingesetzt werden können und welches wirtschaftliche Potenzial in der kommerziellen Raumfahrt steckt. Kritisch merkte er an, dass es derzeit einen „Wettlauf im Orbit“ gebe, aber keine effektiven Kontrollstrukturen für den Einsatz der neuen Technologien. „Wir müssen vorsichtig sein, um die Ressource Weltraum für künftige Generationen nicht zu vergeuden“, warnte Schilling und plädierte für eine nachhaltige Nutzung des Weltalls.

Nachhaltigkeit stand auch beim Wirtschafts- und Ethikpreis im Mittelpunkt, der dieses Jahr zum zehnten Mal von der Stiftung „Wirtschaft und Ethik“ für herausragende Bachelorarbeiten verliehen wurde. Eingereicht werden konnten Abschlussprojekte, die sich mit wirtschaftlichem Handeln unter Beachtung ethischer Normen oder Nachhaltigkeit befassten. Der Preis solle künftige Führungspersönlichkeiten für diese Themen sensibilisieren, erläuterte Stiftungsvorsitzender Peter Schillinger. Die Arbeiten waren von einer Jury bewertet worden; die sechs prämierten Projekte wurden per Videoeinspieler vorgestellt. Über den Wirtschafts- und Ethikpreis freuen durften sich: Hanna Riethmann, Marcel Bender, Sophia Knödler und Yannis Ihrig vom Campus Mosbach sowie Wiebke Ebsen und Lilian Floerke vom Campus Bad Mergentheim. Die Preise sind mit 1000 oder 750 Euro dotiert.

Im Gespräch mit der Rhein-Neckar-Zeitung erzählten die Preisträgerinnen Riethmann und Knödler von ihren Bachelorprojekten. Riethmann hatte sich im Auftrag einer Bank damit beschäftigt, wie diese nachhaltiger wirtschaften könne. Bei Knödlers Arbeit stand die verpflichtende Nachhaltigkeitsberichterstattung für Unternehmen im Mittelpunkt: „Da geht es um Fragen, wie ökologisch produziert und auf die Menschenwürde geachtet wird.“ Am aufwendigsten seien die Recherchen gewesen, waren sich beide Absolventinnen einig, auch weil sich gesetzliche Regelungen immer wieder ändern. Riethmann und Knödler wollen nun erst einmal Berufserfahrung sammeln, sich vielleicht später auf ein Gebiet spezialisieren. „Bei einem Masterstudium könnte man auch etwas vom Campusleben nachholen, das wir wegen Corona verpasst haben“, fand Riethmann. Auch deshalb freuten sich die jungen Frauen, bei der Akademischen Jahresfeier noch einmal vor Ort zu sein.

Am Ende des offiziellen Teils der Feierlichkeiten, der von Jazzmusiker Jörg Linke mit dem Saxophon umrahmt worden war, dankte Prodekan Prof. Dr. Christoph Schinke allen Beteiligten und überreichte Klärle, Schilling und Schillinger ein Präsent. Beim anschließenden Get-together im Foyer gab es Möglichkeit zum Austausch nach dem inspirierenden Input. Vielleicht wurde da bereits die nächste Zukunftsidee für die DHBW geschmiedet?