5. und 6. Semester an der University of California Santa Barbara (UCSB)

Hallo zusammen!

Mein Name ist Stephan Ruppert und ich studiere Wirtschaftsingenieurwesen mit dem Schwerpunkt auf Internationalem Technischem Projektmanagement an der DHBW Mosbach. Ich habe die Möglichkeit mein 5. und 6. Semester an der University of California Santa Barbara (UCSB) zu absolvieren und befinde mich gerade im Winter Break zwischen beiden Semestern. Daher möchte ich die Chance nutzen und euch im Folgenden von meinen bisherigen Erfahrungen berichten:

Vor dem eigentlichen Auslandsaufenthalt musste zunächst ein ganzer Stapel an organisatorischen Aufgaben bewältigt werden. Zuerst musste ein Learning Agreement erstellt werden, das eine Übersicht der an der Auslandsuni zu besuchenden Vorlesungen und deren deutsche Entsprechungen darstellt. Als dieses unterschrieben war, konnten wir uns an der UCSB einschreiben, die uns daraufhin das F1-Dokument zuschickte, welches wir zur Beantragung des Visums benötigten. Um das Visum zu bekommen, mussten wir einen Termin an einem der Konsulate in Deutschland beantragen.

Nachdem der ganze Papierkram erledigt war, hätte das Auslandsabenteuer eigentlich endlich starten können. Jedoch galt es direkt die erste Hürde zu überwinden. Die Wohnungssuche. Diese stellte sich als großes Problem dar, da auf dem Campus nur begrenzt Unterkünfte zur Verfügung stehen und diese vorrangig an die nationalen Studenten vergeben werden. Die Uni bietet aber eine Temporary Housing Option an, in der man die ersten Nächte verbringen kann, wenn man noch keine Unterkunft hat. Ich konnte über Craigslist.com eine Unterkunft in Goleta finden. Das ist die nächst nähere Kleinstadt zur Universität.

Dort wohne ich im Haus mit einer amerikanischen Familie und einem weiteren Mitbewohner zusammen. Der Vorteil ist, ich habe ein Einzelzimmer, was aufgrund der Preise in Santa Barbara ziemlich selten ist. Der Nachteil jedoch ist, die Wohnung ist etwas von der UCSB entfernt. Daher musste ich mir ein Fahrrad kaufen, um den Weg jeden Tag zurückzulegen. Generell ist es aber aufgrund der Größe des Campus ratsam, sich ein Rad zuzulegen.

Das Campusleben ist ganz anders als in Deutschland. Das Gelände der UCSB ist viel größer als das der DHBW und es ist viel mehr los. Es sind immer mal wieder Veranstaltungen am Arbor, so wird der Streifen von den Studenten genannt, der vor der Bibliothek entlangführt. Dort werden auch die vielen Clubs und Sportvereine vorgestellt, denen man sich als Student anschließen kann.

Auch das Leben um das Studium herum gleicht eher den Eindrücken, wie man sie aus den Filmen kennt, als dem Studentenleben an der DHBW. Die UCSB bietet zahlreiche Möglichkeiten, sich die Zeit zu vertreiben. Man kann ins Fitness-Studio oder Schwimmbad auf dem Campus gehen, man kann sich Sportwettkämpfe zwischen den Universitäten ansehen oder man geht mit Freunden in einem der Restaurants auf dem Campus essen oder entspannt an der Lagune. Auch zum Strand ist es nicht weit. Die Uni hat sogar einen eigenen Strandteil. Wer das Partyleben mag, kann von Donnerstag bis Samstag auch eine der vielen Partys auf Del Playa, das ist die Partystraße in Isla Vista, besuchen.

Generell gilt zu beachten, dass man an der UCSB zwar weniger Vorlesungen hat als in Deutschland, aber dafür viel mehr Hausaufgaben und Projektarbeiten erledigen muss. Der Anteil an Eigenstudium ist also deutlich höher. Dadurch dass aber die einzelnen Aufgaben jede Woche bereits in die Bewertung miteinfließen entfällt der Stress zum Ende des Semesters hin, wie man ihn aus Deutschland gewöhnt ist.

Glücklicherweise hatten wir immer nur von Montag bis Mittwoch Vorlesungen, so blieb genug Zeit Ausflüge durch Kalifornien und angrenzende Staaten zu unternehmen. Wir sind unter anderem an den Yosemite National Park und den Grand Canyon gefahren, waren aber auch in Los Angeles, Las Vegas und nach dem Ende des 5. Semesters auf Hawaii. Aber auch die Umgebung direkt um Santa Barbara herum ist nicht zu unterschätzen und bietet viel Sehenswertes, wie z.B. die Sonnenuntergänge an den Küsten oder die Hot Springs in Montecito.

Bereits nach dem 5. Semester kann ich sagen, dass sich die Zeit im Ausland sowohl für mich persönlich als auch für meine berufliche Karriere mehr als gelohnt hat. Man hat hier so viele neue Menschen kennengelernt und so viele Dinge gesehen, die in diesem kurzen Text gar nicht alle erwähnt werden können. Ich bin sehr dankbar, dass die DHBW und insbesondere das PROMOS-Stipendium mir das ermöglicht haben.