Abschlussbericht Auslandssemester UCSB

Das Semester ging leider viel zu schnell vorbei und abschließend kann ich sagen: Ja es hat sich gelohnt und es ist alles anders als man es sich am Anfang vorgestellt hat. Leider ist es bis zum Ende für mich recht schwer gewesen in richtigen Kontakt mit Amerikanern zu kommen, da man in Kalifornien doch auch „nur“ als Ausländer angesehen wird, und mit der Wahl der Extension Kurse ist weiterer Kontakt im Unterricht auch ausgeschlossen worden. Aber ich kam in den Genuss neue Freundschaften mit anderen europäischen Austauschstudenten aufzubauen. Mit diesen konnte ich gegen Ende des Semesters noch die ein oder anderen Unternehmungen machen, wie zum Beispiel zusammen feiern zu gehen oder zu verreisen. Durch viele zusammenhängende vorlesungsfreie Tage konnte ich die vorletzte Woche des Semesters nutzen, um nach San Francisco zu fahren.  Obwohl man hier sagen konnte das nicht nur San Francisco sondern auch die Autofahrt dorthin eine Reise und ein Erlebnis war.

Highway 1

Es ging also von Santa Barbara aus über die malerische Küstenstraße Highway 1 Richtung San Francisco. Man fährt also hunderte Kilometer der Küste entlang und kann verschiedenste Pflanzen, Landschaften und auch Tiere sehen. Es ging quer durch das große Big Sur Gebirge und der erste Stop hieß Carmel. Carmel ist eine kleine Stadt, die gefühlt mitten im Wald liegt. Auch die Menschen dort sind sehr angenehm und nett, weshalb ich mich dazu entschied, in dieser Stadt zu übernachten. Es ging am Abend noch in ein kleines Restaurant und es wurde, wie kann es auch anders sein, Burger gegessen, denn man ist ja schließlich in den USA. Am nächsten morgen ging es in aller frühe weiter nach Monterey. Monterey ist bekannt für die mit Robben gefüllten Strände und so war es dann auch mein erster Anlaufpunkt in Monterey. Es ist nur jedem zu empfehlen, wenn man einmal in der Gegend ist, einen Abstecher zu eben jenen Stränden zu machen, um einmal die Robben am Strand zu sehen wie sie eigentlich nichts machen außer zu schlafen. Von Monterey ging es dann noch am gleichen Tag über Seaside nach Santa Cruz. Angekommen bin ich dort am Abend, weshalb es dann wieder einmal in ein Motel zum Übernachten ging. Am nächsten Morgen dann wollte ich mir einen eigenen Eindruck von der so groß beschriebenen Surfkultur in Santa Cruz machen, leider hat das Wetter da nicht so wie geplant mitgespielt und es waren keine Wellen in Sicht. Aus diesem Grund bin ich dann noch ein bisschen über den Freizeitpark am Pier geschlendert und habe mich dann bei Zeiten wieder ins Auto gesetzt, um die Weiterreise nach San Francisco fortzusetzen.

San Francisco

Meine Reise nach San Francisco begann mit einem Besuch der Golden Gate Bridge, einem der bekanntesten Wahrzeichen der Stadt. Die Aussicht von der Brücke war atemberaubend und ich konnte das klare blaue Wasser des Pazifiks sehen, während ich die bekannteste Brücke der Welt überquerte. Leider muss ich sagen, dass ich mir die Brücke doch eindrucksvoller und imposanter vorgestellt habe, als sie letztendlich war. Als nächstes besuchte ich die Insel Alcatraz, die für ihre berüchtigte Geschichte als Gefängnis und vor allem wegen dem Häftling Al Capone bekannt ist. Die Tour durch das Gefängnis war sehr informativ und interessant, da ich viele Geschichten über die Insassen und ihre Fluchtversuche hörte und mir selber ein Bild von dem Leben im Gefängnis machen konnte. In der Innenstadt von San Francisco besuchte ich das berühmte Viertel Haight-Ashbury, das für seine alternative Kultur und seine Geschichte als Zentrum der Hippie-Bewegung in den 1960er Jahren bekannt ist. Ich konnte die vielen Graffitis und Straßenkünstler bewundern und fühlte mich in die Vergangenheit zurückversetzt. Alle Ziele der Innenstadt konnte ich mittels der wohl bekanntesten Straßenbahn der Welt den sogenannten Cable Cars erreichen. Ein weiterer Höhepunkt meiner Reise war ein Besuch im Fisherman's Wharf, einem der beliebtesten Touristenziele in San Francisco. Hier konnte ich die Seelöwen am Pier 39 beobachten und mich mit köstlichem Essen wie Meeresfrüchten und Clam Chowder verwöhnen lassen. Auch habe ich hier das erste mal in meinem Leben Hummer gegessen und ich muss sagen, dass das absolut kein Essen für mich ist. Der Trip hat mir gezeigt, dass man doch lieber etwas mehr Geld für ein Motel ausgeben sollte und nicht immer das günstigste nehmen sollte. Mein Motel lag in einem nicht so netten Viertel in San Francisco. Einerseits war es beim Eintreffen schon sehr schmutzig und „einfach gehalten“ und andererseits wurde mitten in der Nacht ein Feueralarm ausgelöst, durch einen Menschen, der „nicht ganz bei sich“ war. Zum Ende des Trips bin ich dann von San Francisco direkt nach Santa Barbara geflogen, da das zum einen deutlich billiger ist, aber auch viel einfacher ist als mit dem Auto zu fahren. Mit dem Abschluss des Semesters konnten die eigentlichen Reisepläne und Vorhaben beginnen, da die erhofften Partys zum Abschluss des Semesters verliefen die letzten Tage an der UCSB sehr ruhig. Das erste Reiseziel bzw. der erste Urlaub war die Insel Oahu auf Hawaii. Hierzu ging es mit der Bahn nach Los Angeles und von dort aus mit dem Flieger 6,5 Stunden nach Honolulu.

Ausflug nach Hawaii

Honolulu ist die Hauptstadt von Hawaii und eine der beliebtesten Urlaubsziele der Welt. Als ich meine Reise dorthin plante, wusste ich, dass ich mich auf ein Abenteuer einlassen würde. Und ich wurde nicht enttäuscht. Die Stadt Honolulu ist sehr vielseitig. Es gibt so viele Dinge zu tun und zu sehen, dass es unmöglich ist, alles in einem Urlaub zu erleben. Ich beschloss, mich auf die wichtigsten Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten zu konzentrieren. Eines meiner Highlights war der Besuch des Pearl Harbor. Ich hatte vorher viel über den Angriff der Japaner auf die US-Pazifikflotte im Jahr 1941 gelesen und war sehr gespannt darauf, die Gedenkstätte zu besuchen. Der Eintritt ist kostenlos, aber es empfiehlt sich, im Voraus Tickets zu reservieren, um lange Wartezeiten zu vermeiden. Der Besuch des Museums und des Denkmals war sehr bewegend und ich lernte viel über die Ereignisse von damals. Ein weiteres Highlight meines Urlaubs war ein Besuch im Waikiki Aquarium. Das Aquarium beherbergt eine Vielzahl von Meereslebewesen, darunter Haie, Seepferdchen und tropische Fische. Es gibt auch viele interaktive Ausstellungen und Aktivitäten für Kinder. Ich verbrachte mehrere Stunden im Aquarium und genoss es sehr, die verschiedenen Meereslebewesen zu beobachten. Natürlich kann man Honolulu nicht besuchen, ohne Zeit am Strand zu verbringen. Der Waikiki Beach ist der bekannteste Strand von Honolulu und zieht jedes Jahr Millionen von Touristen an. Der Strand ist sehr breit und bietet genug Platz für alle. Es gibt viele Wassersportarten, die man ausprobieren kann, wie Surfen, Stand-up-Paddeln und Schnorcheln. Ich entschied mich für das Schnorcheln und hatte das Glück, viele bunte Fische und Korallen zu sehen. Eine weitere Aktivität, die ich sehr genoss, war eine Wanderung zum Diamond Head. Der Diamond Head ist ein erloschener Vulkan und bietet eine atemberaubende Aussicht auf Honolulu und den Pazifik. Die Wanderung ist relativ einfach, aber es gibt einige steile Abschnitte. Es lohnt sich jedoch, wenn man oben ankommt und die Aussicht genießt. Ich hatte geplant, morgens in aller frühe an den Startpunkt zu fahren und von dort aus den Diamond Head zu erklimmen, um den Sonnenaufgang von dort aus zu genießen. Leider musste ich am frühen Morgen jedoch feststellen, dass es, wie es in Hawaii immer mal üblich ist, wie aus Eimern regnet. Aber geplant ist geplant, deshalb ging es trotzdem auf den Vulkan, mit der Hoffnung, dass das Wetter doch noch besser wird. Leider wurde das nichts aber es hat sich trotzdem gelohnt und es war ein tolles Erlebnis. Wenn man genug Zeit hat, lohnt es sich auch, eine Fahrt entlang der Nordküste von Oahu zu machen. Die Küste ist bekannt für ihre atemberaubenden Landschaften und Surfmöglichkeiten. Auf dem Weg gibt es viele malerische Strände, wie den Sunset Beach oder den 17 Mile Drive. Es kostet zwar etwas, diesen entlang zu Fahren, da dort alles privatisiert ist, aber die Landschaft ist wie in einem Film und wunderschön, wie man es von Hawaii eben kennt. Nach einer Woche war der Urlaub dann auch schon vorbei und ich musste die Reise zurück ans Festland antreten. Aber mein Abenteuer USA ist deshalb noch lange nicht vorbei. Es ging im Anschluss von Hawaii nach Los Angeles direkt nach Las Vegas. Und ich muss jedes mal wieder sagen, dass das Fliegen in den USA deutlich angenehmer und schneller ist als in Europa oder anderen touristischen Ländern. Beispielsweise musste ich nie länger als 30 Minuten auf meine Koffer warten. Da hatte ich auch schon deutlich schlimmere Erfahrungen in Deutschland gemacht.

Las Vegas

Es ging also kurz vor Weihnachten noch einmal nach Las Vegas und diesmal gab es kein schäbiges Motel, sondern es ging klassisch ins Caesars Palace. Ich hatte viel Glück mit dem Zeitraum und auch durch den Preisvergleich im Internet konnte ich ein Doppelzimmer für 50$ die Nacht fix machen. Wirklich empfehlenswert für Preisvergleiche ist entweder die Website Priceline oder Check24. Las Vegas, auch bekannt als die „Stadt des Glücksspiels“ oder die „Stadt der Sünde“, ist ein Ort, der niemals schläft. Die Stadt ist bekannt für ihre luxuriösen Kasinos, beeindruckenden Shows und exklusiven Clubs. Für Touristen gibt es zahlreiche Attraktionen, darunter das berühmte Bellagio Hotel, das für seine atemberaubenden Wasserfontänen bekannt ist. Auch das Mirage Hotel ist ein beliebtes Ziel für Touristen, da es eine atemberaubende Vulkanshow bietet. Beide Events der Hotels finden direkt vor diesen Stadt und kosten nichts. Es ist allgemein beeindruckend, wie viel Bling-Bling in der Stadt vorhanden ist und wie viele Menschen doch der Sucht des Glücksspiels unterliegen. All‘ das sieht man, wenn man einmal ein Kasino betritt, denn wirklich jedes Hotel hat ein Kasino im Erdgeschoss und in jedem Kasino ist betrieb. Ein weiteres Highlight von Las Vegas, welches ich besucht habe, ist die Fremont Street Experience, die eine lebhafte Atmosphäre und zahlreiche Aktivitäten bietet und man kann sich ein Bild vom alten Las Vegas machen. Ich habe mir dann am zweiten Abend gedacht, egal ob man es mag zu spielen oder nicht, es ist ein Erlebnis, das man nicht verpassen sollte, wenn man einmal in Las Vegas ist. Aus diesem Grund habe ich es auch einmal gewagt und bin im Caesars Palace spielen gegangen. Als ich die Einsätze an den Tischen gesehen habe, habe ich erst einmal einen Schreck bekommen, weil dort wird nicht um 1, 2 € gespielt, sondern Mindesteinsatz waren 25$. Um die Gewinnchance so hoch zu halten wie möglich und auch um so lange zu spielen wie möglich, habe ich mich für Roulette entschieden und was soll ich sagen, ich bin mit 140$ gewinn aus dem Kasino herausgekommen. Nach zwei Tagen Aufenthalt wurde wieder ein Auto gemietet und eine Rundfahrt um den Grand Canyon angetreten. Doch bevor es dorthin ging, ging es erst einmal 300km in die andere Richtung und zwar ins Death Valley, die heißeste Stelle unseres Planeten. Um ehrlich zu sein ist dort einfach viel nichts und ziemlich langweilig. Im Nachhinein würde ich vermutlich nicht noch einmal dorthin fahren. Nach dieser Erfahrung ging es auf direktem Wege Richtung Grand Canyon.

Zion National Park

Der erste Stopp auf dem Weg zum Grand Canyon war der Zion National Park. Für mich persönlich neben Hawaii und Las Vegas das schönste, was ich in den Staaten gesehen habe. Ich war besonders beeindruckt von den zahlreichen Wanderwegen, die den Park durchziehen und einen tief in die Schönheit der Natur eintauchen lassen.

Einer der Höhepunkte meines Besuchs war der Angels Landing Trail. Dieser anspruchsvolle Wanderweg führt durch eine schmale Schlucht und bietet atemberaubende Ausblicke auf die umliegenden Berge und Täler. Der Aufstieg zum Gipfel erfordert etwas Klettergeschick, aber die Aussicht von oben ist einfach unglaublich. Ich fühlte mich wie auf einem Berggipfel, der die ganze Welt umfasst. Abgesehen von den Wanderungen gibt es noch viele andere Aktivitäten im Park, wie zum Beispiel Radfahren, Klettern und Reiten. Es gibt auch einige Museen und informative Ranger-geführte Touren, die einem helfen, mehr über die Geschichte des Parks und die Geologie zu erfahren. Der Zion National Park ist ein Ort, den ich jedem empfehlen würde, der Natur und Abenteuer liebt. Ich war beeindruckt von der Schönheit und Vielfalt dieses Parks und bin dankbar für die Erinnerungen, die ich dort geschaffen habe. Die friedliche Stille der Natur und das Gefühl, in der Wildnis zu sein, werden für immer in meinem Gedächtnis bleiben. Leider konnte ich aufgrund meines straffen Zeitplans nur 2 Tage an diesem wunderschönen Ort bleiben, denn ich wollte ja an den Grand Canyon.

Bryce Canyon

Der Nächste Ort, welchen ich unbedingt besuchen musste war der Bryce Canyon, ein kleiner Canyon welcher auch wieder ganz anders war als alle anderen Dinge, die ich vorher gesehen hatte. Die vielen kleinen Felssäulen die wie aus dem nichts mitten in einem Canyon stehen sind atemberaubend und es ist nicht nachvollziehbar wie dies geschehen kann. Ich kann es jedem nur empfehlen diesen Ort zu besuchen. Man sollte jedoch schlauer sein als ich und den Bryce Canyon im Sommer oder Frühling besuchen, denn im Winter ist es dort sehr kalt und die Wege sind sehr stark vereist und man muss aufpassen wo man hintritt, da es auf den Wanderwegen keinerlei Sicherungen gibt und wenn man einmal falsch ausrutscht besteht die Gefahr, dass man die steilen Klippen und Abhänge herunterrutscht.

Grand Canyon

Die Landschaft im Grand Canyon ist einfach unglaublich. Die roten, orangefarbenen und goldenen Felsformationen sind atemberaubend und man kann sich kaum vorstellen, wie solche Schönheit entstehen kann. Die Größe des Canyons ist ebenfalls beeindruckend, man kann nicht einmal die andere Seite sehen, wenn man am Rand steht. Es ist einfach unfassbar, wie die Natur solche Wunder hervorbringt. Eine Möglichkeit, den Grand Canyon zu erleben, ist eine Wanderung auf einem der vielen Wanderwege. Ich habe den Bright Angel Trail gewählt, der eine der bekanntesten und beliebtesten Routen ist. Der Trail ist nicht einfach, aber es lohnt sich, wenn man die atemberaubende Landschaft erleben möchte. Es gibt auch andere Möglichkeiten, wie zum Beispiel einen Helikopterflug über den Canyon oder eine Raftingtour auf dem Colorado River. Die Menschen, die ich während meines Aufenthalts im Grand Canyon getroffen habe, waren alle sehr freundlich und hilfsbereit. Ich habe mich sicher und wohl gefühlt. Es gibt auch viele informative Ausstellungen und Ranger-geführte Programme, die einem viel über die Geschichte und Geologie des Canyons beibringen. Nach dem Besuch des Grand Canyon ging es wieder zurück nach Las Vegas und von dort aus mittels Direktflug nach Frankfurt.

Fazit

Das Stipendium hat mir einige Reisen ermöglicht und ich konnte deshalb mehr von den USA sehen, als ich gedacht hatte. Abschließend kann ich sagen es ist ein Land für Autofahrer und Vielfahrer, da die Strecken, die man dort zurücklegt kein vergleich zu einer Autofahrt in Deutschland sind. Auch die Autos die dort unterwegs sind sind anders. Man sieht kaum Deutsche Marken und wenn man sich nicht einen Pickup mietet, sieht man während der Fahrt auf den Highways eigentlich nur die Reifen von den großen Autos. Für mich war das ein Traum. Die Städte sind für mich persönlich keine Reise wert, da mich keine große und bekannte Stadt so beeindruckt hat wie ich es am Anfang vermutet hätte. Für mich persönlich war das beste in den USA die vielfältige Natur und die sehr gut organisierten Nationalparks. Ich bin zwar nicht der Wander-Mensch aber, um das alles zu sehen haben sich die teils sehr langen Wanderungen mehr als gelohnt. Ich wahr am Ende meines Aufenthaltes schon sehr froh wieder zurück nach Deutschland zu kommen, weil hier einfach mein zuhause ist und ich die Menschen hier einfach in ihrer Verhaltensweise verstehe. Aber ich kann mit Sicherheit sagen, dass ich auf jedenfall wieder in die USA reisen werde, vielleicht nicht mehr an die Westküste sondern eher Richtung Mittelamerika, da ich schon öfter gehört habe, dass die Menschen dort eher “europäisch” geprägt sind.