Erfahrungsbericht Wien

Mein Name ist Carolin, ich bin 22 Jahre alt, studiere BWL- Internationaler Handel an der DHBW Mosbach und durfte meine 5. Praxisphase in Wien verbringen.

Bereits vor einigen Jahren war ich für einige Tage in Wien und hatte mich damals direkt in die Stadt verliebt. Als meine Praxisphase im Ausland anstand, entschied ich mich also – auch unter dem Aspekt, dass die Corona Lage immer noch präsent war – für die Hauptstadt Österreichs und habe es definitiv nicht bereut.

Das Leben in Wien

Dass Wien zu den lebenswertesten Städten zählt, überrascht mich nicht. Die ganze Stadt ist einfach nur schön und versprüht ein gewisses Flair. Wien punktet definitiv mit seiner Architektur und den wunderschönen Altbauten. Die Stadt ist untergliedert in 23 Bezirke. Nicht nur der erste Bezirk, welcher normalerweise überfüllt mit Touristen ist, überzeugt - auch die umliegenden 22 Bezirke sind wirklich sehr sehenswert.

Da die 5. Praxisphase meines Studiums zwischen Februar und April stattgefunden hat, konnte ich sowohl das Ende des Winters als auch den Anfang des Frühlings in Wien miterleben. Gerade der Frühling in Wien ist wirklich wunderschön, da in der Stadt alles anfängt zu blühen. Die zahlreichen Parks mit ihren Kirschblütenbäumen, Tulpen und Rosen sind dann besonders sehenswert.

Durch die Stadt fließt unter anderem die Donau, zwischen dem ersten und zweiten Bezirk verläuft außerdem der Donaukanal, der vor allem bei schönem Wetter und am Wochenende als Hotspot und Treffpunkt für junge Menschen gilt. Wer gerne einkaufen und shoppen geht findet in Wien definitiv genügend Auswahl, hier gibt es etwas für jeden Geschmack. Auch an tollen Cafés, Restaurants und Bars mangelt es der Stadt nicht. Während meines Aufenthalts waren diese zwar leider geschlossen, ein To-Go-Verkauf und Lieferung waren dennoch möglich. An sich gibt es in Wien wirklich viel zu entdecken und auch wer gerne in der Natur ist, findet hier seine Spots. Ob Prater im zweiten Bezirk, der Türkenschanzpark im 18., der Kahlen- oder Leopoldsberg oder Schlosspark Schönbrunn - an Grünflächen mangelt es hier sicher nicht.

Die Wiener werden oft als „grantig“ bezeichnet, was ich aber definitiv nicht bestätigen kann. Ich persönlich habe nur positive Erfahrungen gemacht und habe die Menschen hier als sehr offen, kontaktfreudig und gut gelaunt wahrgenommen. Auch wenn in Wien Deutsch gesprochen wird, gibt es dennoch Sprachbarrieren. Die Wiener bzw. allgemein Österreicher nutzen einige Begriffe oder Redewendungen, welche man so in Deutschland nicht kennt. Dialekte aus den verschiedenen Bundesländern Österreichs erschweren die Bedingungen zusätzlich noch etwas. Für Deutsche aus dem Süden sollte wienerisch jedoch im Großen und Ganzen gut zu verstehen sein. Während meines Aufenthalts konnte ich schon einige neue „wienerische“ Wörter kennenlernen und habe mir diese sogar über die 8 Wochen Aufenthalt hier angewöhnt und in meinen Wortschatz aufgenommen.

Gewohnt habe ich während meines Aufenthalts in Wien zur Zwischenmiete in einer 2er WG, die ich über wg-gesucht gefunden habe. Die Mieten in Wien sind im Vergleich auch relativ günstig, bzw. gleichzusetzen mit denen in Deutschland, wenn man sich ein WG-Zimmer sucht. Möchte man sich eine ganze Wohnung bzw. Airbnb mieten, kann es durchaus etwas teurer werden. Mit der ERASMUS+ Förderung konnte ich meine Miete für mein WG-Zimmer komplett abdecken. Lebensmittel im Supermarkt sind grundsätzlich etwas teurer als in Deutschland – so ca. 10-20% würde ich schätzen.

ERASMUS Aufenthalt während Corona

Leider war während meines gesamten Aufenthalts auch ein Teil-Lockdown in der Stadt, welcher mich zum Glück aber nicht besonders eingeschränkt hat. Lediglich die Gastronomie hatte zu Beginn geschlossen und es gab eine Ausgangsbeschränkung in der Nacht. Gegen Ende meines Aufenthalts wurde der Lockdown leider nochmals verstärkt und auch der Handel und körpernahe Dienstleister etc. mussten schließen. Außerdem gab es auch eine Ausgangsbeschränkung am Tag. Zur körperlichen und mentalen Erholung durfte man jedoch trotzdem jederzeit aus dem Haus und spazieren gehen. So konnte ich dennoch viel von Wien sehen und einiges erleben.

Die Arbeit im Bechtle IT-Systemhaus Österreich

Während meines Auslandspraktikums in Wien durfte ich in unserer Tochterfirma, dem Bechtle IT-Systemhaus Österreich arbeiten. Hier war ich in den Bereichen Human Resources und HR-Marketing eingesetzt. Die Kollegen in Wien haben mich alle super herzlich empfangen, auch wenn aufgrund der Corona Lage meist leider nur vereinzelt Kollegen im Büro waren. Die Atmosphäre ist hier sehr teambezogen, familiär und es wird gern auch mal gemeinsam gelacht. Ich habe mich im Systemhaus Österreich in Wien sehr wohlgefühlt.

Meine Tätigkeiten waren sehr vielseitig und hatten vor allem die Themen Employer Branding und Recruiting im Fokus. Im Bereich Employer Branding konnte ich viel über Social Media und LinkedIn lernen und den Content für die Unternehmensseite planen. Außerdem durfte ich bei virtuellen Karrieremessen und somit beim Recruiting unterstützen. Eine weitere Aufgabe war die Zusammenarbeit mit dem Marketing Team. Hier durfte ich bei der Erstellung von Employer Branding-Kampagnen mitwirken.

Ich konnte während meines Aufenthalts viel eigenständig arbeiten und hierdurch viel lernen und auch mitnehmen. Es war sehr interessant einen anderen Einblick zu bekommen und ich kann es wirklich nur jedem weiterempfehlen, ein Auslandspraktikum während des Dualen Studiums an der DHWB zu absolvieren. Sowohl persönlich, als auch fachlich konnte ich mich hierdurch definitiv weiterentwickeln. Trotz Corona war es ein wirklich schöner Aufenthalt, ich konnte viele neue Menschen kennenlernen und Beziehungen knüpfen. Auch Wien als Stadt hat mich begeistert und hat mich in meiner Wahl definitiv nicht enttäuscht.