Labas!

Ich heiße Claudia und verbringe das viertes Semester meines Studiums des Wirtschaftsingenieurwesen aktuell in der litauischen Hauptstadt Vilnius.

Ende Januar hat mein kleines Abenteuer hier angefangen und ich kann mich noch genau an meine Laune zu Beginn erinnern. Empfangen von einem Schneesturm, -15°C Außentemperatur und 30 cm Schnee, habe ich mich zuerst selbst verflucht in ein so kaltes Land zu reisen. Allerdings hat mich die Stadt Vilnius innerhalb weniger Tage in ihren Bann gezogen und mich von ihrer Einzigartigkeit überzeugt.

Trotz dem Schnee und der Kälte haben wir viel Zeit draußen verbracht und die Stadt durch die vielen Spaziergänge kennengelernt. Durch die extreme Kälte waren der Fluss Neris und die naheliegenden Green Lakes komplett gefroren, sodass wir dort selbst über das Eis laufen und Eisfischer beobachten konnten.

Anfang des Semesters waren die Corona-Beschränkungen noch sehr streng. Weder Freizeitaktivitäten noch Reisen waren erlaubt und auch Treffen nur in kleinen Kreisen. Durch die Onlineangebote der VGTU, zum Beispiel Cultural Evenings oder Speed Friending, hat man schnell andere Student/innen kennengelernt. So hat sich schnell eine Freundesgruppe gebildet mit welcher wir uns seitdem regelmäßig treffen.

Ende Februar wurde es endlich etwas wärmer und die Eismassen und Schneeberge sind geschmolzen. Es war außergewöhnlich zu sehen wie die Schneemassen in Müllfahrzeugen abtransportiert wurden und in dem Fluss die riesigen Eisplatten weggeschwommen sind. Kurz nach dieser Zeit haben wir das schneefreie aber kalte Wetter genutzt, um Wanderungen zu unternehmen. Ebenso haben wir an einem Sauna-Tag mitgemacht, für welchen eine mobile Sauna neben den Fluss Neris gestellt wurde.

Seit Anfang März gibt es immer wieder Lockerungen der Corona-Beschränkungen. Angefangen bei Öffnungen von Shopping-Läden und Museen, über Auflösung der Reisebeschränkung zu wieder Öffnung von Restaurants und Bars im Außenbereich.

Dank diesen Lockerungen haben wir die Möglichkeit, Litauen noch einmal besser kennenzulernen. Wir waren an der Insel-Burg Trakai und in der zweitgrößten Stadt Kaunas unterwegs. Mein bisheriges Highlight bisher war ein Kurztrip an die Ostsee in die Stadt Klaipeda. Dort hatten wir wunderschönes Wetter und konnten, trotz des Aprilwetters, jeden Tag am Strand verbringen und die Seele baumeln lassen.

Dank des Stipendiums war es mir Möglich, dieses Auslandssemester zu finanzieren und ich würde mich jeder Zeit wieder für ein Auslandsaufenthalt im Allgemeinen und ebenso für Litauen entscheiden. Das Land wird meistens unterschätzt, hat allerdings sehr viele aufregende und interessante Fassetten. Mich freut es jedes Mal etwas mehr kennen zu lernen, egal ob das Städte, Natur oder andere Eindrücke sind. Ich würde jedem, der die Möglichkeit hat, ins Ausland zu gehen, empfehlen, diese zu nutzen und auch Orte in Erwägung ziehen, welche nicht zu den Top-Reisezielen gehören.