Exkursion - Visionen zum Anfassen in der Intralogistik

Exkursion nach Karlsruhe am 22.11.2022

Visionen zum Anfassen in der Intralogistik – das Unternehmen enabl als „Möglichmacher“ der Teilhabe an Logistikarbeitsplätzen der Zukunft

Im Rahmen der Vorlesung Internationale Logistik (5. Semester Schwerpunkt Internationale Produktion und Logistik) hatten die Studierenden des Kurses IPL 20 – organisiert und begleitet von unserer Dozentin Britta Scherer  – die Möglichkeit, ein Intralogistik-Startup und zusätzlich auch den Karlsruher Hafen näher kennenzulernen.

Zu Beginn stellte Johannes Schantz das Startup enabl Technologies UG vor. Es wurde im Mai 2021 gegründet und hat derzeit fünf Mitarbeiter. Mittels ihrer innovativen Idee soll der Einsatz von Gabelstaplern revolutioniert werden – durch Industrial Remote Automation. Ziel dieser Technologie ist es, mit Hilfe von Kameras, Sensorik, Lautsprechern und Haptik Gabelstapler vom Büro aus fernsteuern zu können. Vorteile dieser Idee sind die Bewältigung des bestehenden Fachkräftemangels, Reduktion von Unfällen und Beschädigungen und die attraktivere und ergonomischere Gestaltung des Arbeitsplatzes. Dies wird durch die Trennung von Fahrer und Fahrzeug ermöglicht. Im Rahmen dieses Konzeptes gibt es unterschiedliche Umsetzungsmöglichkeiten. Beispielsweise die Vernetzung von Standorten, wodurch Auftragsschwankungen und Ausfälle gut ausgeglichen werden können oder aber auch das „Driver-as-a-Service“-Prinzip. Innerhalb des letztgenannten Modells kann das Personal flexibel angeworben werden (Prinzip pay per use).

Anschließend besuchten die Studierenden den Fensterprofilhersteller aluplast GmbH, um den ersten Prototyp des ferngesteuerten Gabelstaplers zu beobachten und die Bedienung des Staplers am Bildschirm selbst zu testen. Gleich drei der Gründer nahmen sich dabei die Zeit dem Kurs die technischen Details am Stapler und am Bildschirm zu erklären. Danke an der Stelle nochmals für die freundliche Aufnahme bei aluplast und die Bereitschaft, die Anwendung im Echtbetrieb zu erleben!

Der Rhein als „Straßenentlaster“

Später konnten die Studierenden in Karlsruhe den siebtgrößten Binnenhafen Deutschlands besichtigen. Hier werden über die Einbindung von gleich drei Verkehrsträgern die Vorteile jedes einzelnen ideal eingesetzt – die der Massenverkehrsträger Binnenwasserstraße und Schiene sowie des flexiblen Verkehrsträgers Straße. Masse bedeutet hier, dass ein Binnenschiff mit 6000t ca. sechsmal so viel wie ein Güterzug und ca. 150-mal so viel wie ein Lkw befördern kann. Eine Führung durch das Gelände des Rheinhafens wurde durch den ehemaligen stellvertretenden Hafendirektor Gerhard Hildebrand ermöglicht, der nebenbei so manche Anekdote der Hafengeschichte in die kurzweilige Führung einbrachte. Der Hafen hat eine Gesamtfläche von etwa 300 Hektar und insgesamt sechs Hafenbecken.

Im Zuge der Besichtigung wurde den Studierenden der Grundriss des Hafens näher erläutert und das Hochwassersperrtor gezeigt. Dieses wurde in den achtziger Jahren gebaut und bedeutete eine Invesitition von damals  ca. 15 Mio. DM, d.h. acht Millionen Euro. Anlass für den Bau des Sperrtors waren Überschwemmungen im Mai 1982. Auch wenn man im Zuge des Klimawandels derzeit eher mit Problemen durch Niedrigwasser konfrontiert ist, sieht sich der Hafen damit für alle Fälle gerüstet um den angesiedelten Unternehmen ausreichend Schutz zu bieten.

Hanna Pfister, Rebecca Morgenroth

Prof. Dr. Stephan Hähre
  • Studiengangsleitung WIW - Internationale Produktion und Logistik
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