Tag des Mauerwerks 2023

Stein auf Stein: Zu Beginn des neuen Semesters durften sich die Studierenden des Jahrgangs 2022 im Studiengang Bauingenieurwesen auf etwas ganz Besonderes freuen – den Tag des Mauerwerks. Knapp 30 Studentinnen und Studenten aus allen Fachrichtungen mauerten mit Muskelkraft und Kränen selbst eine Wand. 

Begrüßt wurden die Interessierten von Studiengangsleiter Prof. Dr.-Ing. Thomas Reinke und Laboringenieur Christian Stier. Anschließend stellte Simone Wolff vom Bundesverband Kalksandsteinindustrie e.V. (KS Süd e.V.), der den Tag auch initiiert hatte, die Arbeit der akademischen Nachwuchsförderung vor. Sebastian Warken vom KS Süd e.V. führte das Auditorium in die Grundlagen des Mauerwerksbaus ein. Dabei betonte er, dass der Mauerwerksbau an sich inzwischen eine eigene Ingenieurdisziplin darstellt. Er erläutert, dass das Herstellen von gemauerten Wänden eine wirtschaftlichere Alternative zum Stahlbeton darstellt. Die Vorzüge werden noch deutlicher, wenn großformatige Steine, sogenannte Kalksandstein Planelemente oder KS-QUADRO, mit einer Kantenlänge von bis zu 63 mal 100 Zentimeter eingesetzt werden. Hierfür kommen dann jedoch Minikräne, sogenannte Steinmanipulatoren, zum Einsatz, wie Roland Gaile von der Firma Lissmac Maschinenbau GmbH in seinem Vortrag betonte.

Nach dem theoretischen Teil wurde es praktisch. Dazu hatten im Vorfeld Koray Carikcioglu, Dozent der DHBW Mosbach und technischer Baubauberater des Vereins Süddeutscher Kalksandsteinwerke e. V., sowie Laboringenieur Christian Stier im Außenbereich des H-Gebäudes vier Stationen vorbereitet. Auf diese teilten sich die Studierenden in Kleingruppen auf. An den ersten beiden Stationen war reine Muskelkraft gefragt, um eine Wand aus mittelformatigem Porenbeton und Kalksandsteinen zu mauern. An Station 3 und 4 kamen zweierlei Minikräne zum Einsatz um die bis zu 300 Kilogramm schweren Planelemente anzuheben und aufeinanderzusetzen. Während ein Kran mit einem klassischen Ausleger mit Laufkatze ausgelegt war, hatte das andere Modell aus dem Hause Lissmac einen Gelenkausleger. Damit kann dieser auch auf beengtem Raum eingesetzt werden.

Nachdem alle Studierenden jede Station durchlaufen hatten, konnten sich alle an einem kleinen Imbiss stärken. Dabei fand ein kleiner Austausch über das moderne Mauern mit Kalksandstein-XL Systemen mithilfe eines Maurerkranes statt. Thomas Reinke bedankte sich abschließend bei den Organisatoren des bereits zweiten Tag des Mauerwerks, beim Verein Süddeutscher Kalksandsteinwerke e. V. und LISSMAC für die Bereitstellung von Mauersteinen und Minikränen. Diese zeigten sich begeistert vom Engagement der jungen Studierenden und der Bereitschaft, freiwillig an dem Lehrangebot teilzunehmen. Mit diesen positiven Eindrücken entstanden bereits neue Ideen, wie der nächste Tag des Mauerwerks noch attraktiver gestaltet werden kann. Auch nach dem Ende des offiziellen Teils blieben noch viele Studierende vor Ort, um beim Aufräumen zu helfen oder sich mit den Experten aus der Baupraxis auszutauschen.