„80 x 80“ - Einladung zur Ausstellung der GEDOK Heidelberg

Am Donnerstag, den 29.09.2011 findet ab 18.00 Uhr die Eröffnung einer ganz besonderen Ausstellung statt: Anstelle eines Themas oder eines bestimmten Materials gibt es für die Werke der Heidelberger Künstlerinnengemeinschaft GEDOK einzig eine Vorgabe: sie haben alle dasselbe quadratische Format "80x80". Der Blick des Betrachters wird durch die homogene Struktur sofort auf die unterschiedlichen stilistischen, technischen sowie thematischen Möglichkeiten der Kunst gelenkt.

Zudem zeichnen sich die Werke durch eine fast barocke Lust an der Experimentierfreude aus, was das Material betrifft. Es findet sich in den Arbeiten außer Acryl und Öl das Blattgold ebenso wieder wie Schnüre, antike Stoffe oder Menschenhaar, die sowohl gegenständliche als auch abstrakte Positionen kreativ beschreiben und den Betrachter immer wieder herausfordern.

Die Künstlerinnen befinden sich ständig auf einer Gratwanderung zwischen Kunst, Handwerk und Design und es ist überraschend, wie in dieser Ausstellung oft der Weg von der haptischen Form zur starken individuellen Ausdrucksform führen kann. So zeigen stellvertretend für die jeweilige Sparte die Künstlerinnen der Angewandten Kunst ausgesuchte Objekte aus Silber und Gold, Keramik und Porzellan sowie experimentellen Materialien, so dass sich formal wie technisch neue Dimensionen eröffnen und die Ergebnisse nicht selten die Gattungsgrenzen der traditionellen Disziplinen überschreiten. Beispielsweise wird der Besucher im positiven Sinne provoziert, wenn er Silberschmuck nicht mehr als ornamentalen Gebrauchsgegenstand begreifen kann, sondern dieser zum abstrakten, verbrauchsunfähigen Kunstobjekt für die Wand avanciert.

 

Was ist die GEDOK?

Die Künstlerinnen der Heidelberger GEDOK beschäftigen sich in Ihren Werken auf höchst unterschiedliche Weise mit den komplexen Inhalten der Gesellschaftsstruktur und ihrer Umwelt: Sowohl biographische Bezüge spielen eine Rolle, als auch politische und gesellschaftliche Umbrüche; der Geschlechterbegriff ebenso wie der sich verändernde Naturraum in unmittelbarer Umgebung. Diese Fülle an künstlerischen Positionen ist erst möglich anhand der vielfältigen Entwicklungen durch die Avantgarden des 20. Jahrhunderts.

Die GEDOK wurde 1926 als »Gemeinschaft Deutscher und Österreichischer Künstlerinnenvereine aller Kunstgattungen« in Hamburg von der Mäzenin Ida Dehmel (1870-1942) gegründet. Ihr Anliegen war die Förderung künstlerischer Talente von Frauen. Schon drei Jahre später gründete sich die Ortsgruppe Heidelberg. Die GEDOK zählt heute rund 3.600 Mitglieder in 24 deutschen Städten und Regionen und in Wien, sie wirkt auf politischer Ebene und in kulturellen Netzwerken. Die GEDOK Heidelberg zeichnet sich aus durch die grenzüberschreitende Zusammenarbeit von Angewandter, Bildender und Darstellender Kunst, von Literatur und Musik. Die künstlerische Qualität der Arbeiten und Darbietungen aller Frauen bleibt dabei Mittelpunkt und Ziel des Verbandes.  

Die teilnehmenden Künstlerinnen sind: Mara Anders, Bettina Bätz, Elsa Becke, Hildgund Beichert, Lisa Berger, Christa Billmaier, Ursula Blaha, Annette Blaschke, Lilo Brockmann, Ruth Broeckmann, Andrea Hilmer-Lossen, Hella Ebing, Gisela Hachmann -Ruch, Elsa Hagelskamp, Katja Hess, Angelika Karoly, Caroline Laengerer, Elsbeth Lang, Eva Leitschuh, Petra Lindenmeyer, Monika Maier-Speicher, Philine Maurus, Ellis Neu, Hildegard Parekh, Dorette Polnauer, Hildegard Randolph, Marlene Reucher, Gertrude Reum, Brigitte Satori-Constantinescu, Anna Schaberick, Roswitha Scheithauer, Gundula Schneidewind, Bärbel Schulz, Birgit Sommer, Ingrid Maria Spakler, Barbara Tafel, Raingard Tausch, Marina Volkova, Nicole Wessels, Ingrid Westermann, Ursula Gerke-Schmitt.