Auslandsjahr an der Grenoble Ecole de Management in Frankreich

Hi,

ich bin Melwin, Student der Fakultät Technik und studiere Wirtschaftsingenieurwesen, Internationales Technisches Projektmanagement. Das 5. und 6. Semester habe ich in Frankreich an der Grenoble Ecole de Management absolviert. Ich war in das 3. Jahr des Bachelor International Business Programms eingeschrieben und habe hier das gesamte Programm Ende Mai diesen Jahres abgschlossen.

In meinem heutigen Blogbeitrag gebe ich euch ein paar kleine Einblicke, wie der sogenannte Hyflex Unterricht in Frankreich abgelaufen ist und was man in Grenoble so alles erleben kann. Zwar startete das 2. Semester genau wie das erste geendet hatte, nämlich online. Jedoch wurde schon früh geplant, ab Anfang Februar Präsenzunterricht anzubieten. Das war vor allem auch dem Engagement Emmanuel Macron‘s für Kinder, Jugendliche, Schüler und Studenten zu verdanken. Dem französischen Präsident hat viel daran gelegen, die prekäre Lernsituation zu verbessern und hat alles daran gesetzt, Schulen und Universitäten genau wie Geschäfte in den Innenstädten wieder zu öffnen und diese auch konsequent und erfolgreich offen zu halten. Sogar während des dritten, einmonatigen Lockdowns, während dem die Geschäfte nur noch per Click & Collect Verfahren öffnen durften und der Bewegungsradius eingeschränkt war, durften Vorlesungen wie gehabt in den Uniräumen stattfinden.

So sind wir im Februar tatsächlich wieder für Kurse, deren Professoren in Frankreich waren, in die Vorlesungsräume gekommen. Studenten die jedoch aufgrund ihrer persönlichen Situation, z.B. keine Einreisemöglichkeit oder ein zu hohes Risiko im Falle einer Infektion, online unterrichtet werden wollten, konnten dies auch weiterhin machen, da die Uni die Räume mit modernster Video, Ton und White Board Technik ausgestattet hat. So konnten sowohl Studenten vor Ort als auch Online aktiv am Unterricht teilnehmen und Teil der Klasse sein.

Das Leben in Grenoble mit geöffneten Schulen, Universitäten und Geschäften und weitaus weniger strengen Kontaktbeschränkungen war somit nicht mit der Situation in Deutschland zu vergleichen und ermöglichte mir trotz Corona eine sehr erlebnisreiche Zeit und ein beinah echtes Studentenleben zu erleben.

Da Grenoble inmitten der südfranzösischen Alpen liegt und umringt von 3 Gebirgsketten ist, sind die Möglichkeiten für Outdoor-Begeisterte unendlich! In weniger als einer Stunde Autofahrt findet man sich in den Les Ecrins, die als wildeste Bergregion der Alpen bekannten ist,  wieder und auch die Bergketten direkt an der Stadt mit bis zu 3000m hohen Gipfeln bieten ideale Bedingungen für Skitouren, Klettern, Bergsteigen, Paragleiten,… Und in Jahren mit geöffneten Skigebieten kann auch mal nach der Vorlesung am Morgen noch der Bus in das nächstgelegene Skigebiet genommen werden und zum Studententarif von 11 Euro der Nachmittag auf der Piste verbracht werden.

Durch den enormen Höhenunterschied zwischen der Stadt, die auf 200m ü. NN liegt, und den Bergen bietet sich nicht nur eine einmalige Kulisse, sondern konnten wir auch schon im März die Vorzüge von sommerhaften Temperaturen in der Stadt und tief winterlichen Bedingungen in den Bergen erleben. So kam es am Wochenende nicht selten vor, dass wir den Vormittag in den Bergen beim Skitouren, den Nachmittag beim Klettern direkt an der Stadt und den Abend bei einem kleinen Barbecue im Garten einer WG verbracht haben.

Zum Abschluss meines Blogbeitrages kann ich sagen, dass das Auslandsjahr für mich eine große Bereicherung war. Durch die Internationalität der Schule habe ich habe unterschiedlichste Freunde aus aller Welt kennen gelernt, konnte trotz Corona ein passables Studentenleben erfahren und hatte die Möglichkeit in einer der für mich lebenswertesten und vielfältigsten Städte zu leben. Die Kombination aus wertvollem Studium, sogar mit Präsenzvorlesungen und unfassbar vielen Möglichkeiten neue Dinge, gerade in der Natur rundum Grenoble zu erleben und zu entdecken, haben für mich das Jahr außergewöhnlich gemacht. Und so bin ich froh mein Auslandsjahr im Nachbarland verbracht zu haben, denn so habe ich immer wieder und sehr einfach die Möglichkeit zurückzukehren.