Bildungspartnerschaft zwischen DHBW Mosbach und Auguste-Pattberg-Gymnasium erneuert
Kooperation unterstützt Schüler bei Berufsorientierung
Bildungspartnerschaften zwischen Schulen und Hochschulen sind ein wichtiges Instrument der Wissensvernetzung. Bereits seit Mai 2011 pflegt die Duale Hochschule Baden-Württemberg Mosbach eine enge und vertraglich fixierte Zusammenarbeit mit dem hiesigen Auguste-Pattberg-Gymnasium (APG). Mitte Februar wurde die Partnerschaft für weitere drei Jahre erneuert. Im Rahmen der Kooperation werden Schüler an Themen aus den Bereichen Wirtschaft, Naturwissenschaft und Technik herangeführt und so bei ihrer Berufswahl unterstützt. Außerdem soll die Studierfähigkeit der Schüler sichergestellt und der Übergang von Schule zu Hochschule erleichtert werden.
„Unsere Bildungspartnerschaften werden gelebt und stehen nicht nur auf dem Papier“, freute sich APG-Schulleiterin Regine Schmock beim gemeinsamen Gedankenaustausch vor der Vertragsunterzeichnung. Neben der DHBW Mosbach arbeitet das APG außerdem eng mit der Sparkasse Neckartal-Odenwald und der Johannes Diakonie Mosbach zusammen. „Es ist eine Win-win-Situation für alle Partner“, fügte Professor Dr. Gabi Jeck-Schlottmann, frischgewählte Rektorin der DHBW Mosbach, hinzu. „Die Kooperation hilft Schülern, Kompetenzen fürs Studium zu entwickeln und wir können quasi Studienberatung ‚live‘ durchführen. Gleichzeitig können wir die Schüler vor Fehlentscheidungen bei der Studienwahl bewahren.“ Oberstudiendirektorin Schmock betonte auch, dass ohne das Engagement der jeweiligen Koordinatoren, die Vielzahl an Projekten nicht möglich wäre. Verantwortlich für die DHBW ist Prof. Dr. Jörn Redler, für das APG Studiendirektor Richard Zöller. Jeweils zu Beginn eines Schuljahres stellen sie gemeinsam eine Programmliste zusammen, aus der die Schüler wählen können.
„Lernortwechsel motiviert“
Fester Bestandteil ist mittlerweile der Workshop „Marketing“, der den Gymnasiasten bei den Abiturvorbereitungen im Fach Wirtschaft hilft. Dazu kommen die Schüler für einen Tag an die DHBW und erarbeiten ein Marketingkonzept für ein fiktives Produkt. In Kleingruppen von bis zu sechs Personen treten die Gymnasiasten dann gegeneinander an, wobei sich zwei der vier Gruppen schwerpunktmäßig mit dem Produktpreis, die anderen mit dem Vertrieb auseinandersetzen. „Der Lernortwechsel motiviert ungemein. Insbesondere die Leistungsbewertung durch die Professoren kommt bei unseren Schülern sehr gut an“, sagte Zöller. Auch Redler, der den Workshop zusammen mit Prof. Dr. Manfred Hentz geleitet hat, bestätigte: „Die jungen Leute hatten viel Freude und Spaß am Workshop. Das gibt auch uns einiges zurück. Ganz nebenbei erfahren wir als Hochschule auch noch wie die nachwachsende Generation so tickt und wofür sie sich begeistern kann.“
Seminarkurs an der DHBW mit Prüfungsrelevanz
Auch im technischen Bereich werden Lehrveranstaltungen als Seminarkurs angeboten. Von November bis März kommen die Elftklässler jeweils freitags an die Hochschule, um den Umgang mit der Konstruktionssoftware „SolidEdge“ unter Anleitung der Laboringenieure Wolfgang Knapp, Zeki Susam und Achim Hantschel zu erlernen. Während des Seminarkurses erstellen die Schüler eine praktische Arbeit, die Ende Juni in einer Präsentationsprüfung vorgestellt wird und anstelle der mündlichen Abi-Prüfung angerechnet werden kann. Die Schüler sehen das Projekt als Investition in ihre Zukunft: „Man lernt etwas Praktisches und kann schon mal richtig ins Berufsleben hineinschnuppern“, so einer der Teilnehmer.
Lohnendes Engagement
„Unsere Evaluation der ersten Jahre nach Vertragsunterzeichnung hat gezeigt, dass die Planung und Durchführung der Kooperationsprojekte sehr gut funktionieren und für alle Partner nachhaltig positive Ergebnisse zeigen“, unterstrich Studiendirektor Zöller. Um das Bündnis in Zukunft weiter zu festigen, wünschen sich die Lehrer gemeinsame Fachkonferenzen oder die Dokumentation der Projektangebote in einem Katalog. Letzteres ist bereits umgesetzt. „Das sorgt bei uns für größere Transparenz, die Kollegen können die Angebote so noch besser in den Unterrichtsplan integrieren“, sagte Zöller abschließend.
