DHBW Mosbach präsentiert Swarm Lab auf internationaler Konferenz zu Schwarmintelligenz

Mosbacher Schwarmroboter auf der ICSI in Chiang Mai (Thailand)

Auf der 10. Internationalen Konferenz über Schwarmintelligenz (ICSI2019) stellte die Duale Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) Mosbach das Swarm Lab und die eigenentwickelten Schwarmroboter „MOSBots“ vor. Die Konferenz ist ein wichtiges Forum für Forscher und Praktiker, um die neuesten Fortschritte von Theorien, Technologien und Anwendungen der Schwarm-intelligenz und verwandter Gebiete auszutauschen.

Das Swarm Lab ist durch interdisziplinäre Zusammenarbeit der Studiengänge Angewandte Informatik, Mechatronik und Elektrotechnik am Campus Mosbach entstanden. Das Labor der Angewandten Informatik setzt dabei auf die eigenentwickelten Schwarmroboter „MOSBots“: kleine Roboter, die sich über je zwei Vibrationsmotoren bewegen. Mittels Infrarotsensoren kommunizieren sie miteinander, wobei jeder MOSBot für sich nur die jeweils nächsten Bots wahrnimmt und im Schwarm interagiert.

Dr. Carsten Müller, Lehrbeauftragter und ab dem nächsten Studienjahr Professor der DHBW Mosbach, leitete sowohl die Special Session der ICSI2019 „Swarm Intelligence in Operations Research, Management Science and Decision Making“ und referierte darüber hinaus zum Thema „How ‘MOSBots’ and Lego Mindstorms are used for practical research on Swarm Intelligence?“. Der wissenschaftliche Artikel „Framework for Evaluation of Swarm-based Chemical Reaction Optimization Algorithm“ basiert auf einer Studienarbeit des Informatik-Studenten Fabian Schulz, die Carsten Müller betreut hat. Der Artikel wurde als einer von 82 bei 429 Einreichungen aus 37 Ländern angenommen. Dekan Prof. Dr. Max Mühlhäuser, Leiter des Ressorts Forschung an der DHBW Mosbach: „Die Annahme des wissenschaftlichen Artikels für diese renommierte internationale Konferenz zeigt erneut die Forschungskompetenz der DHBW Mosbach.“

„Wir erforschen fundamentale Muster im Kontext der Schwarmintelligenz, entwickeln leistungsfähige Algorithmen und simulieren sie mit unseren MOSBots“, erklärte Carsten Müller. Damit sollen bestimmte Basismuster angepasst und zusammengesetzt werden: Die Schwarmroboter sollen sich in Gruppen zusammenfinden, bestimmte Muster bilden, gemeinsam die Umgebung erkunden, sich koordiniert miteinander bewegen und letztlich kollektiv Entscheidungen treffen. „Solche Algorithmen können beispielsweise helfen, Logistik-Prozesse in einem (Hochregal-)Lager eines mittelständischen Unternehmens zu optimieren.“

Am Campus Bad Mergentheim der DHBW Mosbach entsteht derzeit ein Kompetenzzentrum für „Schwarmbasierte Logistik“, das in Zusammenarbeit mit Partnerunternehmen intelligente Lösungen entwickelt. Zielsetzung ist, mit leistungsfähigen Lösungen Logistikprozesse zu optimieren und dafür Künstliche Intelligenz (KI) mit dem Fokus Schwarmintelligenz sowie Deep Learning einzusetzen. „Wir konzentrieren uns dabei auf die passive KI-Nutzung basierend auf dem Ansatz ‚KI-as-a-Service‘“, erklärt Carsten Müller. „Dazu gehören intelligente digitale Assistenten für die Kommunikation beispielsweise bei Bestellungen ebenso wie die schwarmbasierte Simulation und Optimierung von (Hochregal-)Lagern. Wir realisieren dafür cloud-basierte und skalierbare Lösungen im Baukastenprinzip für mittelständische Unternehmen.“