Ein Jahr Bildungscampus

Immer mehr Seminarteilnehmer bei der Akademie für Innovative Bildung und Management (aim), steigende Studentenzahlen bei der Dualen Hochschule (DHBW) und der German Graduate School (GGS) sowie immer mehr Weiterbildungskooperationen mit Unternehmen – das ist nach einem Jahr die Bilanz des Bildungscampus der Dieter Schwarz Stiftung.

„Wir haben den Bildungscampus vor allem geschaffen, um den von der Stiftung getragenen Hochschulen GGS und der Heilbronner DHBW sowie der Weiter-bildungsakademie aim bestmögliche Bedingungen zu schaffen. Das ist uns in einem allseits anerkannten Baukomplex sehr gut gelungen. Dabei bilden die drei unter-schiedlichen Einrichtungen auf dem Campus nicht nur unser Ziel – das lebenslange Lernen – hervorragend ab. Sie öffnen sich auch noch mehr für neue Wege und ent-wickeln sich gegenseitig weiter“, freuen sich Dr. Erhard Klotz und Klaus Czernuska, die Geschäftsführer der Dieter Schwarz Stiftung. So zeigten sich bei den beiden Hochschulen erste inhaltliche Synergieeffekte, berichten Czernuska und Klotz weiter. Die staatliche DHBW und die private GGS bieten ab Oktober 2012 einen gemein-samen Master-Studiengang für Marketing an. „Solche Kooperationen zwischen staat-lichen und privaten Hochschulen sind ebenfalls Zukunftsmodelle. Hier profitieren beide Seiten von den Stärken des anderen Partners“, zeigen sich die Stiftungs-Geschäftsführer überzeugt. Das bestätigen auch die Leiter der drei Bildungsein-richtungen, die auf dem Campus vereint sind.

Katalysator für Wachstum

Prof. Dirk Zupancic, Präsident der GGS, sieht den Bildungscampus der Dieter Schwarz Stiftung als Katalysator für das Wachstum seiner Hochschule. „Im ver-gangenen Jahr sind wir sowohl qualitativ als auch quantitativ gewachsen. Die Zahl unserer Studierenden steigt beständig und immer mehr Unternehmen nutzen unsere Angebote im Bereich der Executive Education“, berichtet der Professor für Marketing und Vertrieb. Es falle besonders auf, dass die Zufriedenheit der Studenten und Kun-den sehr hoch sei. Dieser Qualitätsindikator spiele für eine Business School, die an-spruchsvolle Manager und Nachwuchskräfte ausbilde, eine besonders wichtige Rol-le, so Zupancic. Neben neuen Master-Studiengängen, die künftig gemeinsam mit der DHBW und der Akademie Würth Business School angeboten werden, konnte die GGS in den letzten Monaten mehrere Großprojekte im Bereich der Managementaus-bildung lancieren. Beispielsweise gründete die Hochschule mit dem Personaldienst-leister BERA die BERA Corporate University und begleitet die Kreissparkasse Heil-bronn bei der internen Personalentwicklung von Kundenberatern und zertifiziert die Mitarbeitenden und die Geschäftsstellen.

Mehr als 1.000 Studenten bis 2013

Ähnliches berichtet Prof. Nicole Graf, Leiterin der DHBW-Außenstelle Heilbronn. „Wir haben auf dem Bildungscampus schon jetzt mehr Studienkurse eingerichtet, als wir uns ursprünglich bis 2015 vorgenommen hatten“, freut sich die Prorektorin der DHBW. Aus 86 Studierenden im Jahr 2010 seien bis Oktober 2012 mehr als 700 ein-geschriebene DHBW-Studenten geworden. Und ein Ende des Wachstums sei derzeit nicht abzusehen, so Graf weiter. Bis 2013 sollen es mehr als 1.000 Studenten wer-den. Trotz dieses Erfolges ist es der DHBW aber auch wichtig, die Qualität des Stu-diums auf hohem Niveau sicherzustellen und das Studienangebot entsprechend der Anforderungen und des Bedarfs der Wirtschaft weiterzuentwickeln.

Bildungsatmosphäre auf dem Campus ist großer Vorteil

Steigen Besucherzahlen verzeichnet auch die Weiterbildungsakademie aim. Ihre Kurse und Fortbildungen besuchten in diesem Jahr bisher über 48.000 Kinder und Erwachsene. Geschäftsführerin Tatjana Linke hat aber noch ganz andere Aspekte im Blick. „Mit dem Bildungscampus erreichen wir jetzt auch Kinder aus sozial schwä-cherem Umfeld besser“, freut sich die Bildungsexpertin. Ein großer Vorteil sei hier die gesamte Bildungsatmosphäre auf dem Campus gemeinsam mit der DHBW und der GGS. Sie senke die Hemmschwelle bei Kindern, die aim-Kurse besuchten, erheblich, so Linke. Ein großer Schwerpunkt der aim liegt deshalb künftig auf der Sprachförde-rung, aber auch auf der Förderung mathematischer Kompetenzen. Denn der Fach-kräftemangel in den technischen Berufen habe viel damit zu tun, dass sich Jugend-liche einfach nicht zutrauten, mathematische Anforderungen zu bewältigen, ist aim-Geschäftsführerin Linke überzeugt.

Neue Projekte in Planung

Doch auch für die Geschäftsführer der Dieter Schwarz Stiftung gilt das Prinzip des lebenslangen Lernens. Deshalb denken sie gemeinsam mit dem Stifter ständig über neue Ideen und Formate nach. „Gemeinsam mit den Verantwortlichen der DHBW überlegen wir, wie die einzelnen Standorte der DHBW ausgebaut werden könnten. Wir wollen hier eine Win-Win-Situation für alle schaffen. Die Unternehmen der Re-gion sollen von einer starken DHBW profitieren. Gemeinsam mit den Master-Studien-gängen der GGS soll so ein attraktives Umfeld für die notwendige Ausbildung in der Wirtschaft und für die Weiterbildung von Fach- und Führungskräften geschaffen wer-den“, blicken die beiden Bildungsmanager Klotz und Czernuska in die Zukunft.