Erfahrungsbericht Praxis-Auslandssemester Wien

Hi! Mein Name ist Jana, ich bin 21 Jahre alt und studiere BWL-Handel an der DHBW Mosbach. Nachdem ich aufgrund von Corona das 4. Semester nicht im Ausland verbringen konnte, war ich sehr froh, dass mir mein Unternehmen anbot, die Praxisphase meines 5. Semesters hier in Wien zu verbringen. Und jetzt ist schon die letzte Woche meines Praktikums am Bechtle IT-Systemhaus Österreich in Wien – Wahnsinn wie schnell die Zeit vergeht.

Meine ersten Tage in Wien.
Nach der fünfstündigen Zugfahrt bin ich Sonntag gegen Mittag in Wien angekommen. Ich hatte den restlichen Tag noch ein wenig Zeit, mich einzurichten, denn montags ging es für mich schon ins Büro. Ich wurde herzlich von meinen beiden Kolleginnen empfangen und habe mich sofort sehr gut mit ihnen verstanden. Nach einer kurzen Führung durch die einzelnen Büros haben sie mir meinen Arbeitsplatz gezeigt. Noch nie saß ich mit so vielen IT-Technikern in einem Büro – eine wirkliche Abwechslung.
An sich war sehr wenig los im Büro, da noch viele Mitarbeiter aufgrund von Corona im Home Office sind. Meine beiden Kolleginnen durfte ich im HR unterstützen. Ich habe Präsentationen für Recruiting Messen erstellt, unsere HR-Managerin bei den Recruiting Messen unterstützt und bei Fragen der zukünftigen Lehrlinge zur Seite gestanden. Leider mussten die Messen Corona bedingt noch online stattfinden. Trotzdem hat es sehr viel Spaß gemacht. Zudem durfte ich bei der Vorbereitung von Präsentationen und der Durchführung von Bewerbertagen zukünftiger Lehrlinge unterstützen.
Ganz nebenbei haben wir Osterpackerl für die Mitarbeiter gepackt und versendet. Den Mitarbeitern eine kleine Freude zu machen ist doch immer schön! Da ich noch nie im HR eingesetzt war, konnte ich neue Abläufe im Recruiting Prozess kennenlernen, Bewerbungsgespräche beobachten und mich mit zukünftigen Lehrlingen austauschen. Auch das österreichische Rechtssystem bei Arbeitsverträgen ist ein wenig anders als in Deutschland und somit konnte mich auch hier weiterentwickeln. 

Der wienerische Dialekt.
Obwohl man in Wien Deutsch spricht, hatte ich zu Beginn ein paar Startschwierigkeiten den wienerischen Dialekt zu verstehen. Ich hatte einige witzige Gespräche mit meinen Kollegen über Wörter, die ich einfach nicht verstanden habe oder die wir anders benennen. Eins war zum Beispiel der „Mistkübel“, auf Deutsch der Mülleimer…oder das Wort „Baba“ – wir würden einfach „tschüss“ sagen :D Als wir es beim Mittagessen dann über das Wiener Schnitzel hatten und ich meinte, dass ich das ohne Soße doch ganz schön trocken finde, habe ich ganz erstaunte und verblüffte Blicke zu sehen bekommen, die mir zeigten, dass doch ein Wiener Schnitzel mit Soße überhaupt nicht geht. Die komischen Deutschen eben ;)

Wien.
Nebenbei ist Wien eine wunderschöne Stadt, in der es einiges zu sehen gibt. Nach der Arbeit blieb mir nicht mehr allzu viel Zeit, die Stadt zu erkunden, weshalb ich oft am Wochenende etwas unternommen habe. Vor allem die bekannten Sehenswürdigkeiten wie Schloss Schönbrunn und die Hofburg sind immer ein Ausflug wert. Aber auch die Donauinsel und der Prater sind vor allem bei schönem Wetter ein muss.
Wien ist zudem wirklich zentral gelegen und nah an der Grenze zur Slowakei. Es bietet sich also an, auch ein Wochenende in Bratislava zu verbringen, denn die Stadt soll auch ein Ausflug wert sein.
Zu Beginn war es doch ein wenig anders. Freunde und Familie sind zuhause und für mich, die viel lieber in Gesellschaft ist, war es schon eine Umstellung auf einmal allein zu sein. Ich hatte Glück und habe über die App BuddyMe und eine WhatsApp Gruppe, die ich über Facebook gefunden habe, ein paar Mädels kennengelernt, mit denen ich mich vor allem unter der Woche nach der Arbeit getroffen habe. Wir waren etwas trinken, essen oder haben uns zum Karaokeabend in einer Bar getroffen. Auch am Wochenende waren wir zum Beispiel im Tierpark Schönbrunn oder auf dem Ostermarkt am Schloss Schönbrunn. So war ich eigentlich nie allein und habe auch neue Bekanntschaften geschlossen, was ja wirklich nie ein Fehler ist.

Meine Erfahrungen.
Ich kann sagen, dass ich mich vor allem persönlich weiterentwickelt und gelernt habe, mir selbst in einer für mich unbekannten Stadt etwas aufzubauen. Neue Leute kennenzulernen ist wirklich bereichernd und wer hätte gedacht, dass ich mich für Karaoke begeistern kann. Glücklicherweise hat mich das Erasmus+ Stipendium finanziell unterstützt. Dadurch konnte ich einiges unternehmen und bin deshalb sehr dankbar für die Unterstützung. Ich kann jedem nur empfehlen, die Möglichkeit eines Auslandssemesters wahrzunehmen. Man lernt nicht nur über sich hinauszuwachsen, sondern lernt dabei noch andere Kulturen, Städte und Länder kennen.