Erfolgsgeheimnis Führungskultur: Unternehmerlegende und Kunstmäzen Reinhold Würth zu Gast am Campus Heilbronn der DHBW Mosbach

Reinhold Würth ist Milliardär – laut Manager Magazin sogar siebenfacher. Aus kleinsten Anfängen schuf er die Würth-Gruppe, die inzwischen mehr als 400 Unternehmen in 84 Ländern umfasst. Aber wie hat alles angefangen? „Damals“ - gemeint ist das Jahr 1949 - „hatten wir zwei Mitarbeiter, von denen ich einer war“, so erzählte Würth den Studierenden am Campus Heilbronn der DHBW Mosbach am vergangenen Mittwoch auf dem Bildungscampus der Dieter Schwarz Stiftung. Heute hat die Würth Gruppe 65.000 Mitarbeiter in der ganzen Welt.

 

Eine Lebensleistung also, die hohen Respekt verdient – und so waren die fast 400 Zuhörern in der gut gefüllten Aula auf dem Heilbronner Bildungscampus auch gespannt auf die Ausführungen des heute 78-Jährigen. „Ihr habt Euer Leben vor Euch“, eine „wunderbare Zeit“ mit „sensationellen Zukunftsaussichten“ – so rief er seinem überwiegend studentischen Publikum ermutigend zu. Allerdings sei zu einem erfolgreichen Berufsleben Engagement und Neugier erforderlich, denn: „Wissen ist Schlaf, Realisieren ist Macht“ – eine Maxime, mit der die Studenten der Dualen Hochschule Mosbach mit Sicherheit etwas anzufangen wissen. Und genau das sollen die Vorträge beim „Students‘ Executive Talk“ im Rahmen des Studium Generale auch leisten: Einen Wissenstransfer zwischen Theorie und Praxis mit wertvollen Einblicken in die aktuelle Unternehmenspraxis. Und die sieht bei der Würth-Gruppe mit einem Umsatz von fast 10 Mrd. Euro bei einer Eigenkapitalquote von 41,9% beeindruckend aus. Führungs“technisch“ also alles in Ordnung. Dennoch, so Würth, reiche auch eine nahezu perfekte Führungstechnik allein für strategische Führung und ein erfolgreiches Agieren am Markt nicht aus, es müssten Schnelligkeit, Freundlichkeit nach innen und außen, Achtung, Anerkennung und Respekt gegenüber den Beschäftigten als wichtige Motivationsquelle hinzukommen.

 

Zum Unternehmen Würth gehört auch die Integration von Kunst und Kultur in den Unternehmensalltag. Bereits 1991 wurden ein Museum sowie ein Veranstaltungssaal für Vorträge, Tagungen, Konzerte, Lesungen, Kleinkunst in das Verwaltungsgebäude der Würth-Gruppe in Künzelsau integriert.  Damals ein absolutes Novum, aber in der Rückschau auch ein großer Erfolg: Ausstellungsaktivitäten aller Häuser greifen zentrale Aspekte des Unternehmens Würth wie Modernität, Internationalität und Qualität in ihren Kunstpräsentationen auf. Die Basis bildet die mittlerweile rund 15.000 Werke umfassende Sammlung Würth. Mit der Kunsthalle Würth in Schwäbisch Hall, dem Museum Würth in Künzelsau und der Präsentation Alter Meister in der dortigen Johanniterkirche hat Würth Maßstäbe gesetzt. Auf die Frage, ob sich das Engagement in Sachen Kunst lohne, meinte Würth schmunzelnd „Ich kann nicht beweisen, ob es etwas bringt“, aber da man inzwischen weltweit führend in diesem Bereich agiere, so Würth weiter „kann es zumindest nicht geschadet haben“.