Gemeinderäte tagten in der DHBW Mosbach

Die bald 3300 Studierenden der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) am Campus Mosbach  sind für die Stadt eine „Traumquote“. Davon ist Rektor Prof. Dr. Dirk Saller überzeugt, denn die Studierenden stärken die Kaufkraft und verleihen der Region ein ganz besonderes Flair. Im Verhältnis zur Einwohnerzahl sei schließlich jeder zehnte in Mosbach Studentin oder Student.

In der ersten Sitzung des Mosbacher Gemeinderats in diesem Jahr schilderte Prof. Saller als Gastgeber in der DHBW Mosbach die aktuelle Situation und gab einen Ausblick auf die Entwicklung des DHBW-Standorts in Mosbach. „Ungeachtet der demografischen Entwicklung wird die Studierendenzahl bei uns weiterhin wachsen“, erklärte er den Mitgliedern des Gremiums. Nicht ohne Stolz auf seine „am meisten gewachsene Duale Hochschule in Baden-Württemberg“, aber auch nicht ohne Sorge.

Denn der so positive Zulauf der Studienanfänger sorgt für Parkplatzprobleme, Wohnraumnot und die Erkenntnis, dass bald auch kein Zusammenrücken in den Laboren, Seminaren und Verwaltungsbüros mehr hilft, um das Raumproblem an der DHBW Mosbach zu meistern. Konnten alle Räume bis jetzt durch eine ausgeklügelte Logistik zwischen Theorie- und Praxisphasen optimal besetzt oder auch „umgenutzt“ werden, wird es mittlerweile in den Laboren eng. Da die DHBW Mosbach aber auf die hohe Qualität in der Lehre großen Wert legt, schlägt Prof. Saller früh Alarm, um auch für die noch kommenden Studierenden angemessene Rahmenbedingungen für ein qualitativ anspruchsvolles Studium zu gewährleisten. 

Abgesehen vom enormen Wachstum durch den doppelten Abiturjahrgang in diesem Jahr seien es vor allem die Firmen, die das Duale Studium als das Bildungsmodell der Zukunft sehen. 2012 rechnet er mit einem weiteren Zuwachs der Studienanfängerzahlen im zweistelligen Prozentbereich. 

Etwas Entlastung schaffen die neue Zentralbibliothek und Mensa im Ärztehaus, die fristgerecht zum Wintersemester 2012/2013 eröffnet werden sollen. Die Bibliothekscontainer werden dann zu weiteren Vorlesungs- und Büroflächen nicht nur umgebaut, sondern sogar noch durch ein weiteres Stockwerk ausgebaut. Zur Mitte des Jahres erfolgt der Spatenstich für den lang ersehnten und jetzt von der Landesregierung bewilligten Neubau. 2014 soll er fertig sein. Langfristig fehlen dann noch mehr als 3000 m²  Fläche für die Studierenden.

Wenn die Marke von 3000 Studierenden bald überschritten sein wird, stellt sich am Campus Mosbach auch die Frage, wo diese wohnen werden. Und ob sie von dort aus dann die Duale Hochschule ohne Auto, zu Fuß oder mit dem öffentlichen Nahverkehr, erreichen können. Die Gemeinderäte haben sich darauf verständigt, in einer Klausurtagung nach einer Lösung der vielfältigen Probleme zu suchen und zu erörtern, wie sie die DHBW Mosbach schon zeitnah unterstützen können.

 Dabei soll auch überlegt werden, wie das Freizeitangebot für Studierende erweitert werden kann. An der Entwicklung eines Konzepts beteiligen sich die Studierenden als „Wochenendmosbacher“ schon jetzt, und sie sind, so ist Prof. Dr. Saller überzeugt, dazu bereit, sich noch mehr einzubringen. Die Frage, wann denn der „Boom“ vorbei sei, wollte Saller nicht voraussagen. Aber: „Der größte Teil von unserem Wachstum ist nachhaltig.“ Es wird sich auf hohem Niveau stabilisieren, Mosbach bleibt „Studentenstadt“.