Hochschul-Burger gegen den Royal TS

Es war ein ungleicher Wettkampf, der sich am Montag auf dem Marktplatz in Bad Mergentheim abspielte. Der selbstgemachte Hamburger von acht Food-Management-Studenten trat gegen den Royal TS von McDonalds an. „Slow Food vs. Fast Food“ hieß das Geschmacksduell und die Passanten sollten entscheiden. Ist ihnen der Hochschul-Hamburger mit Zutaten aus der Region, eingekauft bei lokalen Erzeugern und im Bioladen lieber? Oder der seit Jahrzehnten etablierte, weltweit bekannte Burger von der Fast-Food-Kette?

Anlass für die ungewöhnliche Aktion war nicht eine spezielle Vorlesung am Campus der Dualen Hochschule in Bad Mergentheim. Ein Kamerateam begleitete die Studierenden und drehte für eine ZDF-Dokumentation zum Thema „Slow Food“. Der Einkauf, die Zubereitung der und schließlich der Geschmackstest sollen den Fernsehzuschauern zeigen, wie man bewusster essen kann. Klar, dass dabei einiges anders als normal abläuft. „Es ist nicht immer so spontan, wie es aussieht“, sagte der verantwortliche Redakteur Enrico Demurray vor den Studierenden. „Manchmal müssen wir Szenen auch mehrfach drehen.“

Schon auf dem Weg zum Einkaufen wurde das deutlich. „Lauft immer ein wenig langsamer für uns“, rief der Kamermann. „Wir sagen euch, wenn ihr stoppen sollt.“ Später, in der Küche einer Jugendherberge, mussten die Sechstsemester geduldig erklären, welche Zutaten sie verwenden und wie sie die Burger belegen. Hier übernahm Sabrina Habele das Kommando. Vor dem Studium hatte die 32-Jährige eine Koch-Ausbildung gemacht. „Das ist also kein neuer Arbeitsplatz für mich“, sagte sie schmunzelnd. „Wir tun in das Hackfleisch nicht nur Gewürze, sondern auch Eier und Semmelbrösel rein. Das wird in anderen Ländern nicht so gemacht.“

Am Nachmittag standen die Viertsemester mit dem Kamerateam, einigen ihrer Burger und der Konkurrenz von McDonalds in der Fußgängerzone. Trotz der hochwertigen Zutaten kostete einer der Slow-Food-Burger in der Herstellung nur 3,01 Euro. Ein Royal TS ist deutlich teurer. Gekostet wurde blind, das heißt keiner der Passanten wusste, in welchen Burger er gerade beißt. Den meisten schmeckte die selbstgemachte Variante der DHBW-Studierenden am besten.

Aus dem Filmmaterial des Drehtages wird eine Sequenz von sechs bis sieben Minuten für die Dokumentation geschnitten. Dazu drehte das Kamerateam auch noch ein paar Szenen mit drei DHBW-Studierenden, die ein gesundes und billiges Studentenessen kochen sollten.

Autor: Jan Berger, <link http: www.hochschulenhoch3.de external-link>www.hochschulenhoch3.de