INDUSTRIE 5.0
Ein bionischer Ansatz
Aktuell wird unter Industrie 4.0 die Nutzung der Informations- und Kommunikationstechnologie zur Etablierung cyber-physischer Systeme intensiv diskutiert, erforscht und entwickelt. Dies umfasst vor allem die Vernetzung menschlicher und maschineller Akteure entlang der Wertschöpfungskette. In der aktuellen Debatte fällt auf, dass ein Ausblick auf nachfolgende (R)evolutionsstufen, die potenziell auf die Industrie 4.0 folgen könnten, so gut wie gar nicht Teil der Debatte sind. Mit diesem Beitrag soll ein Blick über die vierte industrielle Entwicklungsstufe hinaus erfolgen auf das, was einmal die Industrie 5.0 werden kann.
Der bionische Ansatz der Autopoiesis wird hierfür herangezogen und Analogien aus den Naturwissenschaften werden verwendet. Bereits 1987 entwickelten Maturana und Varela in theoretischen Grundzügen die Autopoiesis. Im Kern geht es um eine sich selbst produzierende Fabrik, welche durch die Merkmale Selbstbegrenzung, Selbsterhaltung und Selbsterzeugung gekennzeichnet werden kann.
Unter Berücksichtigung aktueller innovativer Entwicklungen – es seien hier additive Fertigungsverfahren (3D-Druck), Nanotechnologie sowie die Gentechnologie exemplarisch genannt – rückt die technische Umsetzbarkeit der Autopoiesis und ihre Nutzung im industriellen Kontext in deutlich greifbarere Nähe als dies noch in den 1980er Jahren der Fall war. Die durch Industrie 4.0 betriebene Vernetzung bisher unverbundener Produktionskomponenten gilt als notwendige Voraussetzung eines autopoietischen Produktionsansatzes. Insofern muss es ein Anliegen von Wissenschaft und Forschung sein, frühzeitig Impulse zur Weiterentwicklung der Industrie 4.0 hin zu nachfolgenden Entwicklungsstufen zu geben. <link file:25284 download>Dieser Beitrag liefert einen Ausblick hierzu.