Marketingideen für den „Pakt Zukunft“

Studierende entwickeln ein Kommunikationskonzept zur Förderung der Region Heilbronn-Franken

Die Region Heilbronn-Franken steht vor einer großen Herausforderung: Sie ist eine der wachstumsstärksten und dynamischsten Regionen im Land Baden-Württemberg – aber die Zukunftsinfrastruktur hinkt der wirtschaftlichen Entwicklung weit hinterher. Um die künftige Prosperität sicherzustellen, haben die Wirtschaft und die Kommunen der Region Heilbronn-Franken in 2007 den Pakt Zukunft ins Leben gerufen. Mehr als 150 Partner aus Wirtschaft und Kommunen der Region wirken daran mit, die Region zukunftsfit zu machen. Die Initiative entwickelt Lösungen für die stetig steigenden Anforderungen an die städtischen Infrastrukturen. Megatrends wie der demographische Wandel, Bildung, Mobilität und Neo-Ökologie bedingen und verändern nachhaltig die urbanen Zentren. Die Region Heilbronn-Franken will schon jetzt darauf reagieren mit einem besseren Bildungssystem, umweltfreundlicheren Programmen, barrierefreien Behörden, einem besseren Mobilitätsnetz und weiteren Optionen für ältere Mitbürger. Es geht darum, die bestehende Infrastruktur intelligenter und innovativer zu gestalten.

Die Projektidee ist gut – allein: ihr fehlt es an Bekanntheit. Um jetzt mehr Aufmerksamkeit in der Region zu generieren, haben die IHK und der Marketingclub Heilbronn die Duale Hochschule Baden-Württemberg Mosbach, genauer die Drittsemester des Studiengangs BWL-Industrie, beauftragt, ein tragfähiges Marketingkonzept für den Pakt Zukunft zu entwickeln. Die IHK Heilbronn-Franken als Projektkoordinator und der Marketing-Club als Partner des Pakts Zukunft beurteilten die Ergebnisse der Studierenden. Besonders positiv beurteilte die Jury den Ansatz der Studierenden, das Thema mit mehr Emotionen zu besetzen. Sowohl das Logo als auch die Website kämen bislang noch recht steril daher, es sei notwendig, mehr Originalität zu beweisen, um auf die Initiative aufmerksam zu machen. Die Ideen, wie das genau geschehen könne, reichten von klassischen Gestaltungsmedien wie dem Plakat und Flyer bis hin zu einer Gruppe in StudyVZ und MySpace und einem Twitter-Account. Ein Exot unter den Vorschlägen war die Idee, einen Karnevalswagen für den Pakt Zukunft zu bauen und mit diesem auf Festumzügen zu werben. Dass sich auch klassische Medien unkonventionell einsetzen lassen, bewiesen die Studierenden sowohl mit einem Vorschlag für ein Print-Mailing. Statt eines üblichen Infobriefes hatten die Studierenden die Idee, eine Infobox inklusive einem Brief in der Deckelinnenseite und einer persönlichen Einladung zu einem Networking-Event zu versenden. Eine weitere Idee war es, eine Landkarte mit dem Mobilitätsnetz der Region zu verschenken, inklusive Bahnnetz, Autobahnnetz und den Schleusen in der Region. Eine interessante Idee, die sich noch mit Angaben zum Ausbau des Datennetzes erweitern ließe. Anklang fand auch die Idee, einen Imagefilm zu produzieren, der sich dann auch in verschiedenen, einschlägigen Online-Foren verbreiten ließe. Dieser könne – so die Idee der Studierenden – beim Public Viewing der WM 2010 in der Halbzeit gezeigt werden.

Studiengangsleiter von BWL-Industrie Prof. Dr. Volkhard Wolf zeigte sich sehr zufrieden: „Es ging darum, die Marketingwerkzeuge aus erster Hand kennenzulernen“ und war überrascht von der Kreativität der Studierenden, für die im „vollgestopften Bachlor-Studienbetrieb“ sonst wenig Zeit bleibt. Auch Peter Schweiker, Geschäftsführer der IHK Heilbronn-Franken, ist sich sicher: „Das Experiment ist gelungen“. Als Kunde habe er gemeinsam mit den Studierenden gelernt und viele Hausaufgaben mitgenommen. Ein Teil der Vorschläge soll jetzt ins Marketingkonzept aufgenommen werden.