Mit 208 Spendern neuer Spitzenwert erreicht

Erstspenderanteil mit 20 Prozent weit über dem Landesdurchschnitt

Um 15:30 Uhr hatte die Blutspendeaktion am Bildungscampus Heilbronn ihren Höhepunkt erreicht. „Die Leute strömten zum Anmeldetisch, es hörte gar nicht mehr auf. Teilweise waren 60 Spender zugleich in der Aula“, so Pascal Schumann, Vorsitzender der Studierendenvertretung am Campus Heilbronn der DHBW Mosbach. 225 Spendenwillige hatten sich angemeldet, 208 davon konnten spenden.
Rudolf Feix, Organisationsreferent des Blutspendedienstes Baden-Württemberg-Hessen ist begeistert: „Alles hat wunderbar funktioniert, das ganze Helferteam war hochmotiviert. Wir sind jetzt schon zum dritten Mal am Bildungscampus und die Studierendenvertretung meistert die Organisation perfekt.“

Auch der hohe Erstspenderanteil von fast 20 Prozent (40 Erstspender) kann sich im landesweiten Vergleich sehen lassen. Im Normalfall liegt die Erstspenderquote bei Außeneinsätzen um sieben Prozent. Für den Blutspendedienst nehmen die Termine an den Hochschulen und Schulen einen besonderen Platz ein, denn der demografische Wandel macht sich in den Daten der Blutspendedienste bereits jetzt bemerkbar. Es gibt immer mehr ältere Leute, die Blut benötigen und immer weniger junge Leute, die spenden.

Die Studentin Kerstin Wiecha ist heute zum ersten Mal dabei. „Ehrlich gesagt, ich bin neugierig, wie  alles abläuft und ob mein Blut überhaupt gespendet werden kann. Wenn alles klappt, mache ich auch im nächsten Jahr wieder mit.“ Eine Blutspende hilft auch dem Spender: Die Angabe der Blutgruppe im Blutspendeausweis bringt bei Unfällen einen entscheidenden Zeitvorteil. Am Dienstag galt noch der alte Ausweis in Papierform, die Spender können aber in der nächsten Woche den neuen elektronischen Ausweis beantragen. Der neue Ausweis im Scheckkartenformat ist für alle Bundesländer gültig. Für die zunehmende Zahl mobiler Spender – so wie die dualen Studenten, die zwischen Partnerbetrieb und Hochschule pendeln – muss bei einer Spende in einem anderen Bundesland kein neuer Ausweis mehr ausgestellt werden.

Yannick Stüwe, Mitglied der Studierendenvertretung und Student im Studiengang Konsumgüterhandel, erzählt: „Vor einem Jahr habe ich genau hier zum ersten Mal gespendet. Ich habe die Blutgruppe 0 positiv, daher ist mein Blut für alle Empfänger geeignet.“ Anette Maier, Mitorganisatorin der DHBW-Aktion Lebensretter, hätte ebenfalls gern gespendet, aber ihre Eisenwerte sind leider zu niedrig.

Täglich werden in beiden Bundesländern Baden-Württemberg und Hessen 3.000 Blutspenden benötigt. „Zur Blutspende gibt es keine Alternative“, so Rudolf Feix. Ob Krebspatient oder Unfallopfer, diese Menschen sind auf die Spendebereitschaft von anderen angewiesen. Pascal Schumann, Vorsitzender der Studierendenvertretung, freut sich über das reibungslose Zusammenspiel aller Beteiligten: „Für das Buffet haben wir großzügige Spenden von unserem Dualen Partner Friesland Campina erhalten, die Dieter Schwarz Stiftung hat uns die Aula kostenlos zur Verfügung gestellt.“
Für Prof. Dr. Nicole Graf, Campusleiterin der DHBW, ist die hohe Zahl der Spender bemerkenswert. „Eine Spende kann bis zu drei Leben retten. Es gibt kein schöneres und besseres Geschenk, das unsere Studierenden anderen machen können.“