„Mit der Materie auseinandersetzen“

Neues Studienprofil „Internationaler Technischer Handel“ an der DHBW Mosbach

Im Oktober 2014 ist das neue Studienprofil Internationaler Technischer Handel (ITH) an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) Mosbach mit neun Studierenden an den Start gegangen. Im Rahmen der Studienrichtung BWL-Handel wurde ein Studienangebot für duale Studierende aus dem Produktionverbindungshandel entwickelt.

Zum Produktionverbindungshandel gehören Produktions- und Handelsunternehmen, die technische Produkte aus den Bereichen Befestigungs- und Verbindungselemente, Werkzeuge, Stahl oder Komponentenprodukte aus Gummi, Metall oder Kunststoff vertreiben. In solchen Unternehmen arbeiten die meisten der ITH-Studierenden, so auch Teoman Kilic: „Ich arbeite im Einkauf und habe viel mit kleinen Bauteilen zu tun. Da will ich natürlich nicht nur das betriebswirtschaftliche Wissen haben, sondern auch das technische.“

Auch Christian Bentz ist vom Studienkonzept überzeugt: „Die Grundidee ist super, sonst hat man nur das BWL-Wissen. Mit der Vertiefung lernen wir auch die technischen Grundkenntnisse und setzen uns mit der Materie auseinander.“
So lag der Schwerpunkt in der ersten Profilwoche, die jetzt im zweiten Semester Mitte April stattfand, auf der Werkstoffkunde und -anwendung. Hierbei bekamen die Studierenden insbesondere Kenntnisse vermittelt, die für einen Ein- oder Verkäufer von technischen Produkten notwendig sind. Karl-Friedrich Berger, Geschäftsführer der Firma ISGATEC, stellte am konkreten Beispiel einer Leckage in einer Brauerei die Entscheidungskriterien für Elastomerwerkstoffe vor. Die zukünftigen Ein- und Verkäufer unter den Studierenden konnten ein Verständnis entwickeln, wie Kundenanwendungen in konkreten Produktanforderungen umzusetzen sind und entsprechende Kundenlösungen beschafft  werden. „Da ich vom Grundkonzept der Dualen Hochschule und dem neuen Studienschwerpunkt überzeugt bin, habe ich mich spontan dazu entschieden, meinen Beitrag für ein Gelingen zu erbringen und mein Fachwissen auf dem Gebiet der Elastomertechnik zu vermitteln. Es war ein interessantes, bereicherndes  Erlebnis. Für die Unternehmen selbst ist es eine Bereicherung, wenn die Vermittlung von Materialkenntnissen nicht nur in den Unternehmen erfolgt“, so Berger. 

Genau dieser Praxisbezug ist den Studierenden wichtig, bestätigt Student Jan Kalbantner: „Das ist hier schon ein großer Vorteil, dass wir so fachspezifische Dozenten haben, die uns direkt aus der Praxis berichten.“

In der nächsten Profilwoche im dritten Semester wird der Schwerpunkt im Bereich technisches Zeichnen und Maschinenelemente liegen. Das Lesen einer technischen Zeichnung, von Ansichten und Bemaßungen, Passungen und Toleranzen, gehört heute zum Grundrüstzeug technischer Ein- und Verkäufer. Den Abschluss des Studienprofils bildet jeweils eine Profilwoche im vierten und fünften Semester, die sich mit dem Vertriebsprozess und -methoden für technisch anspruchsvolle, erklärungsbedürftige Produkte beschäftigt.