„Sportition 2011“: Fußballpokal in Riesa verteidigt!
Erstmalig in der Geschichte der „Sportition“ ist es einer Mannschaft gelungen, den Fußball-Pokal zum zweiten Mal zu gewinnen. Das „Team Riedel“ des Studienganges Industrie konnte nach dem Turniererfolg des vergangenen Jahres in Heidenheim (siehe <link http: presse.dhbw-mosbach.de pressearchiv pressearchiv-im-detail article fussballpokal-kommt-nach-mosbach.html external-link> Pressearchiv vom 10.07.2010) bereits im Folgejahr den Pokal erneut nach Mosbach holen.
Das Turnier in Riesa unterschied sich dabei erheblich von jenen der Vorjahre:
- Die zwischen Leipzig und Dresden liegende Sportstadt ermöglichte es aufgrund der erheblichen Distanz offenbar deutlich weniger westdeutschen Hochschulen, an den Spielen teilzunehmen, während dafür wesentlich mehr ostdeutsche Mannschaften vertreten waren.
- Statt bisher vier wurden dieses Jahr sechs Mannschaften in jeder Gruppe in der Vorrunde ausgelost. Zudem gab es eine Zwischenrunde - das KO-System kam damit erst im Viertelfinale zum Tragen. Den Pokal konnte der Turniersieger folglich erst nach zehn Spielen sein Eigen nennen.
Bereits in den Gruppenspielen ließ die Mannschaft keinen Zweifel daran aufkommen, dass sie die Zwischenrunde erreichen würde:
1. Spiel: Team Riedel - DHBW Mannheim (Händler) 3 : 0
2. Spiel: Team Riedel - DHBW Ravensburg (Ravetown Baby) 2 : 0
3. Spiel: Team Riedel - Team Philipp 0 : 1
4. Spiel: Team Riedel - Else Assaweis 11 : 0
5. Spiel: Team Riedel - DHBW Mannheim 4 : 1
Als Gruppenerster musste die Zwischenrunde gegen die Zweitplatzierten der anderen Gruppen absolviert werden, um das Viertelfinale zu erreichen. Dies erwies sich aber ebenfalls nicht als Problem für die hoch motivierte Mannschaft:
6. Spiel: Team Riedel – BA Glauchau 3 : 1
7. Spiel: Team Riedel – BA Gera 3 : 0
Dagegen wurde die zunehmende Anzahl der Spiele zu einer körperlichen Strapaze. Das neunstündige Turnier, das ohne Pause absolviert wurde, erforderte ein Höchstmaß an den drei entscheidenden Ks: Kraft, Kondition und Konzentration.
Erschwert wurde die Situation zusätzlich durch die Tatsache, dass das Team infolge von Verletzungen und kurzfristigen Absagen im Gegensatz zum letzten Jahr nur acht Spieler zur Verfügung hatte. So wurde es von Spiel zu Spiel immer schwieriger, die wenigen Auswechselmöglichkeiten zu kompensieren – bei steigendem Druck. Denn ab dem Viertelfinale ging es in jedem Spiel um „alles“: eine Niederlage hätte das sofortige Ausscheiden bedeutet.
Im Viertelfinale lag das „Team Riedel“ dann gegen die DHBW Stuttgart schnell mit 2:0 vorn und alles schien auf einen klaren Sieg hinauszulaufen. Nach einem Anschlusstreffer der Rivalen konnten die Favoriten zwar wieder mit einem 3:1 davonziehen. Doch der erneute Anschlusstreffer der Stuttgarter zum 3:2 machte den Ausgang des Spiels plötzlich ungewiss. Mit einer Glanzparade – der gegnerische Stürmer kam direkt vor dem Tor frei zum Schuss – rettete Torwart Marty, der im gesamten Turnier überragend hielt und keinen einzigen Fehler machte, dann aber der Mannschaft kurz vor Spielschluss den Sieg.
Auch im Halbfinale gegen Facility Management der DHBW Mannheim war das Siegerteam nie gefährdet. Obwohl das Ergebnis mit 1:0 eher knapp ausfiel, konnte das Spiel klar dominiert werden - der Gegner blieb ein Tiger ohne Krallen. Das 1:0 entsprang dann einem Traumtor, wie man es in diesem Turnier von Seiten der Mosbacher einige Male erleben durfte. Der Torschütze Stephan Braun konnte den Ball unhaltbar versenken, indem er zwei Verteidiger durch blitzschnelle Wendungen auf „einem Bierdeckel austanzte“ und aus der Drehung mit dem linken Fuß aus 12 m Entfernung flach in das linke lange Eck traf.
Ganz überraschend hatte sich der Gruppenzweite, die DHBW Ravensburg, gegen die sehr spielstarke und von allen im Finale erwartete Mannschaft der BA Berlin im 2. Halbfinale nach einem 1:1 im 9m-Schiessen durchgesetzt.
So kam es im Finale zum erneuten Aufeinandertreffen mit den „Ravetown Baby´s“, welche in den Gruppenspielen bereits 2:0 vom „Team Riedel“ besiegt wurden. Diesmal allerdings trafen sich ledierte Kämpfer: schmerzende Muskeln und wunde Füße waren das Ergebnis einer neunstündigen Fußball-Odyssee, die nun ihren verdienten Sieger suchte.
Der unbändige Wille und die spielerische Klasse der Mannschaft waren es letztlich, die zwischen Sieg und Niederlage, zwischen Erst- und Zweitplatziertem entschied. Motivation und das gewachsene Zusammengehörigkeitsgefühl führte die gesamte Mannschaft in diesem Finale letztlich zu einem klaren 2:0.
Obwohl fast alle Zuschauer – insbesondere die in den vorausgegangenen Spielen unterlegenen Mannschaften – den Gegner lautstark unterstützten, wurde bald klar, dass gegen das „Team Riedel“ auch dieses Jahr nichts zu gewinnen war.
Als in der 7. Minute der Kapitän Johannes Volk eine wunderbare Kombination einleitete, die er dann nach Doppelpass mit Dennis Schneider selbst zum 1:0 abschloss, schien Ravensburg bereits geschlagen. Fünf Minuten vor dem Spielende revanchierte sich dann aber Johannes bei Dennis, der das 2:0 erzielte und damit die erneute – insgesamt vierte - Niederlage der DHBW Ravensburg gegen die Favoriten besiegelte. Was nun folgte, nennt man seit den 50-er Jahren die „ungarische Fußballschule“, denn nun ließ man Ball und Gegner laufen, so dass die „Ravetown Babys“ nur noch dem Ball nachsehen konnten - hin und her wandernd in der Reihen des „Teams Riedel“.
Nun mussten auch die größten Fans des Gegners endgültig die spielerische Überlegenheit der Siegermannschaft anerkennen. Und so geht der Pokal auch im zweiten Jahr nach Mosbach!
Damit ist etwas gelungen, was angesichts der fehlenden Möglichkeiten des häufigeren Auswechselns von den Gewinnern selbst kaum für möglich gehalten wurde. Aber die Mannschaft hat durch einen unbändigen Siegeswillen und einen vorbildlichen Teamgeist auch dieses Jahr bewiesen, zu welchen Leistungen sie fähig ist. Dass sie die spielerische Klasse besitzt, auch im kommenden Jahr ein entscheidendes Wort bei der Titelvergabe mitzusprechen und damit das „Triple“ zu schaffen, hat sie sich bereits jetzt auf die Agenda gesetzt.
Da die gegnerischen Mannschaften nach der Siegerzeremonie bereits für das kommende Jahr angekündigt haben, ihre Mannschaften „aufzurüsten“, sollten die Mosbacher im Jahr 2012 wieder wie 2010 mit mindestens 10 Spielern anreisen, damit bei einem solchen Mammutturnier die Mannschaft nicht an ihre konditionellen Grenzen gehen muss - und erneut beweisen kann, was Teamgeist bedeutet.
Hier noch die Statistik der 10 Spiele: Punkte 27:3, Tore 32:5
In die Torschützenliste konnten sich alle Spieler – ausgenommen der Torwart - eintragen: Dennis Schneider (9), Chris Moschüring (7), Johannes Volk (5), Stephan Braun (4), Tobias Retzbach (4), Peter Schmidt (2), Martin Wizenetz (1).