Studium Generale: Warum es sich lohnt in Bildung zu investieren
Beim 2. Students‘ Excecutive Talk am Campus Heilbronn der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) Mosbach gab Dr. Erhard Klotz, Geschäftsführer der Dieter Schwarz Stiftung (DSS), Einblicke in die Arbeit einer Stiftung. „Stiftung ist kein Steuerersparnismodell“, so Klotz zu den rund 300 Studierenden. Stattdessen gehe es der Stiftung und dem Stifter Dieter Schwarz darum, „in die Köpfe der Menschen zu investieren, um national und international erfolgreich zu bleiben“. Die DSS investiere ausschließlich in Bildungsprojekte, erklärte Klotz, da der Stifter darin den wichtigsten Rohstoff Deutschlands sehe.
Zunächst habe die DSS in Stiftungsprofessuren, unter anderem an der DHBW Mosbach (damals noch Berufsakademie) und der Hochschule Heilbronn (HHN) investiert. In 2002 gründete die DSS dann die Akademie für Innovative Bildung und Management (aim) mit dem Ziel, zu einer positiven Entwicklung der Bildungssituation in der Region und damit zur Verbesserung des Angebots an qualifizierten Arbeitskräften beizutragen. Das Bildungsangebot der aim erstreckt sich über alle Lebensphasen von der Geburt über die Kindheit und Jugend sowie das gesamte Berufsleben. Pro Jahr verzeichnet die aim rund 42.000 Seminarteilnehmer.
In 2005 folgte die Gründung der German Graduate School of Management and Law (GGS, früher Heilbronn Business School), eine private, staatlich anerkannte Stiftungshochschule in Heilbronn. Sie bietet für Hochschulabsolventen berufsbegleitende Master-Studiengänge an. Mit der GGS wolle man „keine Massen bewegen“, sondern in einem sehr spezifischen Feld wertvolle und einzigartige weiterqualifizierende Masterprogramme anbieten. Um insbesondere die Begeisterung für MINT-Fächer zu entfachen, entwickelte die DSS ein Konzept für ein Science Center. 2009 wurde die experimenta eingeweiht, die größte Technik-Erlebniswelt in Süddeutschland, untergebracht in einem historischen Ölsaatspeicher. Die Einrichtung zeichne sich durch „die Verbindung von Ausstellung, Talentschmiede und Akademie aus, die einzigartig in Deutschland ist“, so Klotz.
Die DSS habe ihre Investitionen jedoch nicht nur auf private Hochschulen beschränken wollen: In 2009 initiierte sie gemeinsam mit dem damaligen Rektor der DHBW Mosbach, Prof. Reinhold Geilsdörfer, die Gründung einer Außenstelle der DHBW Mosbach in Heilbronn. In Rekordzeit sei die Genehmigung durch die politischen Gremien gelungen. Bereits 2010 starteten die ersten Studierenden des Campus Heilbronn noch in Übergangsräumlichkeiten auf dem Gelände der HVG. Der Erfolg überraschte selbst Klotz: „Die bis 2015 geplanten neun Anfängerkurse sind bereits in diesem Jahr erreicht worden.“ Für das kommende Wintersemester habe man sich daher bereits drei Überlastkurse genehmigen lassen müssen.
Um den von der DSS geförderten Bildungseinrichtungen eine ideale Infrastruktur bieten zu können, beschloss die DSS, einen innenstadtnahen Bildungscampus zu errichten. „Auf diese Weise sind die einzelnen Einrichtungen nähe beieinander und können sich besser vernetzen“, so der Geschäftsführer. In einer Rekordbauzeit von lediglich 20 Monaten sei der Bildungscampus der Dieter Schwarz Stiftung entstanden. Die DSS habe sich für die nächsten fünfzehn Jahre verpflichtet, den Campus Heilbronn der DHBW Mosbach zu fördern und finanziell zu unterstützen. Mit dem Bildungscampus sei man dem Ziel ein Stück näher zu kommen „Heilbronn als Hochschulstandort“ zu etablieren und das auch in der Innenstadt spürbar werden zu lassen.
Prof. Dr. Nicole Graf freute sich über das große Interesse der Studierenden an der Veranstaltung und blickt für den Campus Heilbronn positiv in die Zukunft: „Unser Endausbauziel haben wir bereits bei weitem überschritten, die Nachfrage der Wirtschaft nach unseren Studienplätzen ist gigantisch“. Sie riet den Studierenden daher, die Ruhe auf dem Campus noch bis zum Start der nächsten Erstsemester zu genießen. „Ab Herbst sind Sie doppelt so viele!“, so die Campusleiterin.