Technik hält Einzug im Schloss

Wirtschaftsingenieurwesen neu am Campus Bad Mergentheim der DHBW Mosbach

Mit einem Festakt wurde gestern der Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen (WIW) neu am Campus Bad Mergentheim der DHBW Mosbach eingesetzt. Der Studiengang ergänzt mit seiner Studienrichtung „Internationales Technisches Vertriebsmanagement“ (ITV) ideal die bestehenden Studienangebote „International Business“ und „Gesundheitsmanagement“ und schärft das internationale Profil des Campus nachhaltig. „Damit bieten wir Studieninteressierten und unseren Dualen Partnern in der Region endlich auch einen technischen Studiengang“, freut sich Prof. Dr. Seon-Su Kim, Prorektor der DHBW Mosbach und Campusleiter in Bad Mergentheim. Zum Wintersemester 2013/14 sind erstmals 53 Studierende für WIW eingeschrieben.

Wirtschaftsingenieurwesen kombiniert naturwissenschaftlich-technische Elemente mit wirtschafts- und rechtswissenschaftlichen Inhalten und gehört damit zu den interdisziplinären Wissenschaften. In Bad Mergentheim stellen die Ingenieure nun die zweitstärkste Fraktion am Campus. „Für den Auftakt ist das ganz ordentlich“, freut sich Studiengangsleiter Prof. Dr. Christian Steurer, der gemeinsam mit Prof. Dr. Simon Möhringer den Studiengang am Campus aufbaut. „Wir konnten so mit zwei Anfängerkursen starten.“ Bis zum nächsten Herbst soll ein weiterer Kurs hinzukommen. Erreichen wollen das die beiden Professoren mit einer neuen Studienrichtung: dem Innovations- und Produktmanagement (IPM).

Die in der Region ansässigen Firmen begrüßen das neue Studienangebot in Bad Mergentheim: „Da wir bei Wittenstein bis heute 83 Studierende auf den Weg gebracht haben, freut es uns besonders, dass das Wirtschaftsingenieurwesen jetzt nach Bad Mergentheim gekommen ist“, so Dieter Derr, Geschäftsführer der Wittenstein alpha GmbH. Heike Siegmeth, Personalleiterin bei GEMÜ Gebr. Müller Apparatebau GmbH & Co. KG ergänzt: „Als Mittelständler schätzen wir das Ausbildungsmodell Duales Studium ganz besonders.“

In die für die Ingenieursausbildung notwendige Laborausstattung haben das Land Baden-Württemberg und die Stiftung Pro DHBW eine halbe Million Euro investiert. Im Trakt von Schloss 10 entstehen bis zum Wintersemester 2014/15 zwei hochmoderne Labore für Technische Mechanik und Qualitätssicherung, Thermodynamik, Mess- und Regeltechnik sowie zur Vermittlung elektrotechnischer Grundlagen. Bereits in Betrieb sind ein CAD- und IT-Labor.

Studienablauf: Auslandsaufenthalt inklusive

Die Arbeit in den Laboren soll vor allem das tiefere Verständnis der Studieninhalte fördern, indem die jungen Ingenieure den theoretischen Vorlesungsstoff in praktischen Übungen zielgerichtet anwenden. Im ersten und zweiten Studienjahr stehen vor allem Grundlagen in Elektro- und Informationstechnik, Mathematik und Allgemeine Betriebswirtschaftslehre auf dem Stundenplan. Im fünften und sechsten Semester erfolgt schließlich die Spezialisierung auf ITV bzw. IPM. Während beim „Internationalen Technischen Vertriebsmanagement“ Synergien zum „International Business“ geschaffen werden und der Fokus auf Vertriebstechniken und Angebotswesen liegt, werden die zukünftigen Innovations- und Produktmanager speziell für die Entwicklung marktgerechter Produkte ausgebildet. Sie lernen, ein Produkt über den gesamten Lebenszyklus hinweg in Unternehmensprozessen und am Markt zu steuern.

Beide Studienrichtungen haben darüber hinaus gemein, dass Technisches Englisch genauso wie englischsprachige Fachvorlesungen im Curriculum integriert sind. Die Studierenden profitieren daher von den vielen ausländischen Gastdozenten, die regelmäßig am Campus lehren. Zusätzlich ermöglicht die Hochschule ihren Studierenden ein Auslandssemster mit Partneruniversitäten weltweit. „Der Auslandsaufenthalt ist auf unseren Studienverlauf abgestimmt, sodass die Regelstudienzeit von sechs Semestern eingehalten wird“, betont Möhringer. Auch bei den Dualen Firmenpartner wird ein Internationalität gern gesehen: „Wir als Premiumpartner der DHBW benötigen Mitarbeiter, die nicht nur Wissen, sondern auch Persönlichkeit sowie eine ausgewogene Lebensführung besitzen und die Zukunft unserer Firma im Ausland mitgestalten“, so Thomas Patzak, Director Sales Europe bei ebm-papst, in seinem Grußwort während des Festakts. Nach drei Jahren schließt das WIW-Studium mit dem Bachelor of Engineering ab.

Das Wirtschaftsingenieurwesen bietet außerdem neue Ansatzpunkte zur angewandten Forschung am Standort Bad Mergentheim und unterstützt so dessen nachhaltige Entwicklung. Mittel- bis langfristig sind Drittmittelprojekte geplant, die die Attraktivität der Hochschule und die Qualität der Lehre bereichern. Mit dem neuen Studienangebot WIW fühlen sich die Mergentheimer nun rundum gut gerüstet für zukünftige Herausforderungen: „Wir haben das regionale Prinzip des dualen Studienangebots weiter gestärkt und punkten damit im Wettbewerb um die besten Köpfe“, ist Campusleiter Kim überzeugt.