Technik trifft Zukunft

Studierende der DHBW Mosbach beeindrucken am Tag der Technik

Am Campus der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) Mosbach wurde der diesjährige „Tag der Technik“ zum lebendigen Forum für angewandte Ingenieurwissenschaften. 

Studierende aus den Studiengängen Mechatronik, Maschinenbau und Elektrotechnik aus dem letzten Studienjahr präsentierten ihre Studienarbeiten und zeigten dabei eindrucksvoll, wie Techniklösungen mit Praxisbezug aussehen können. Die Veranstaltung bot nicht nur Gelegenheit zum fachlichen Austausch mit Lehrenden und Unternehmensvertretern, sondern auch eine Plattform zur Vernetzung unter den Studierenden – und zur Inspiration für kommende Jahrgänge.

Ein roter Faden zog sich durch viele der präsentierten Projekte: die intelligente Automatisierung technischer Prozesse. Ob in Form autonom agierender Systeme, digitaler Überwachungslösungen oder nachhaltiger Steuerungskonzepte – die Arbeiten machten deutlich, wie selbstverständlich die Studierenden heute disziplinübergreifend denken. Mechanik, Elektronik und Software greifen dabei ineinander, um funktionale, effiziente und oft auch kreative Lösungen für reale Anwendungsfälle zu schaffen.

Klavierroboter: Technik mit Taktgefühl

Ronald Zoller und Paul Ruth (Studiengänge Elektrotechnik und Mechatronik) präsentierten ein außergewöhnliches Projekt, das Musik und Mechatronik auf kreative Weise verbindet: ein automatisierter Klavierroboter. Ziel war es, ein elektromechanisches System zu entwickeln, das auf ein Klavier aufgesetzt werden kann, um es vollständig automatisiert zu bespielen.

Die technische Herausforderung lag insbesondere in der Ansteuerung von über 98 Hubmagneten, die jeweils eine Klaviertaste bewegen. Hierfür entwickelten die Studierenden ein mehrkanaliges Steuerungssystem, das mit einem Microcontroller Notendateien umwandelt. Auch die mechanische Ausführung erforderte Feingefühl: Eigengefertigte Adapterteile aus dem 3D-Drucker ermöglichten eine exakte Lageanpassung der Aktoren, auch dämpften die Studierenden die Klackgeräusche der Magneten. 

Vertical Garden: Nachhaltigkeit trifft Systemsteuerung

Max Kraus und Leon Michel aus dem Studiengang Mechatronik präsentierten mit dem „Vertical Garden“ ein Projekt, das Technik und Umweltbewusstsein miteinander verbindet. Sie entwickelten ein automatisiertes Bewässerungssystem weiter, das unter Nutzung von Sensorik und Steuerungstechnik den Pflegeaufwand für eine bepflanzte Wand minimiert.

Das Steuerungssystem erfasst Feuchtigkeit und Temperatur wertet sie aus. Die Daten werden über eine benutzerfreundliche Oberfläche visualisiert und ermöglichen eine gezielte Steuerung von Bewässerung. Das System ist modular aufgebaut, das sich flexibel an unterschiedliche Pflanzumgebungen anpassen lässt – vom privaten Innenraum bis zur urbanen Begrünung: Immer zwei Pflanzen teilen sich eine Abzweigung des Schlauchsystems. Ist die Erde zu trocken, wird die Pumpe im Regenwasserfass angeworfen und alle Ventile des Systems öffnen und schließen sich automatisch so, dass nur die trockenen Pflanzen gegossen werden.

Papierflieger am Fließband: Spielerische Automatisierung mit System

Was auf den ersten Blick wie ein unterhaltsames Experiment wirkte, entpuppte sich bei näherer Betrachtung als komplexes ingenieurtechnisches Projekt: Die automatisierte Falt- und Abschussanlage für Papierflieger von Luca Maier und Eric Adam (Maschinenbau) demonstrierte anschaulich, wie sich mechanische Konstruktion, Antriebstechnik und Steuerungslogik in einem Gesamtsystem vereinen lassen. Sie hatten die Faltmaschine vom Vorgängerjahrgang geerbt und nun die Faltmechanik, die Rollen und Sicherheitsaspekte optimiert. Zusätzlich entwickelten sie eine Abschusseinheit für Papierflieger. Dabei kamen sowohl 3D-Druckteile als auch klassische metallische Komponenten zum Einsatz. Diese soll zukünftig in Schulklassen spielerisch physikalische Aspekte erklären, denn die Kleinen können mit dem Winkel der Abschussrampe und der Kraft für den Abstoß ihres Fliegers experimentieren. 

Technik gestalten – Zukunft erleben

Der Tag der Technik an der DHBW Mosbach zeigte eindrucksvoll, wie praxisnah und lösungsorientiert Ingenieurstudierende bereits während ihres Studiums arbeiten. Ob in der Optimierung von Robotersystemen, der Anwendung moderner Mikrocontroller oder der Entwicklung nachhaltiger Anwendungen – die vorgestellten Projekte spiegeln nicht nur technisches Know-how wider, sondern auch Kreativität, Teamarbeit und Verantwortungsbewusstsein.

Viele Arbeiten entstanden in enger Zusammenarbeit mit Industriepartnern und verdeutlichen die Relevanz des dualen Studienmodells. Die Studierenden beschäftigen sich mit realen Fragestellungen und entwickeln Lösungen, die unmittelbar anwendbar sind. Dabei wird deutlich: Die Verbindung von Theorie und Praxis ist kein Nebeneffekt – sie ist das Fundament der Ausbildung an der DHBW.