Traumreise im Advent

Zu einem „Ort der Begegnung“, weihnachtlicher Vorfreude und Ausgangspunkt einer musikalischen Traumreise avancierte am zweiten Adventssonntag das Gebäude der DHBW Mosbach auf dem Bildungscampus in Heilbronn. Mit dem dritten Adventskonzert der Konzertviolinistin Ana-Maria Lungu und dem Pianisten Christoph Weinhart begründete der junge Campus eine erste musikalische Tradition.

Getaucht in weiches Licht und sanfte sehnsuchtsvolle Töne, strahlte das Foyer in festlichem Glanz. Campusleiterin Prof. Dr. Nicole Graf eröffnete den Abend und begrüßte die Vertreter der Stadt, insbesondere den Ersten Bürgermeister der Stadt Heilbronn, Martin Diepgen, Firmenpartner, Freunde und Gäste. „Es ist ein besonderes Anliegen, unsere Räume mit Kunst und Kultur zu füllen, jungen Künstlern ein Podium zu geben und auch über das Studentenleben hinaus den DHBW-Campus zu einem ‚Ort der Begegnung‘ wachsen zu lassen.“ Guy Ramon, Mitglied des Kunstbeirats der CDU Baden-Württemberg und gefeierter Bass-Bariton, merkte in seiner Laudatio an, dass es wundervoll sei, mit welcher Selbstverständlichkeit Kultur an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg gefördert werde.

Die Geschäftsführerin und künstlerische Leiterin des Kulturvereins Schloss Assumstadt Ana-Maria Lungu griff zum Instrument und eröffnete in einer perlenfunkelnden meergrünen Satinrobe mit „ein wenig Temperament“ das Konzert. „Hora de Concert“ – das erste Stück – stand am Beginn einer Auswahl von Werken rumänischer Künstler. Darunter befanden sich zwei Werke, die von ihrem Vater und Mentor Ioan Lungu komponiert wurden. „Mondschein“ entstand nach einer Konzertheimfahrt bis in die Morgenstunden im hauseigenen Studio, inspiriert von einem ungewöhnlich perfekten und hellen Mond am Nachthimmel. Ioan Lungus „Träumerei“ bildete den gefühlvollen Abschluss des Konzerts.

Mit der Musik kehrte Lungu immer wieder zurück zu ihren Wurzeln und ließ die über 100 Konzertbesucher an ihrer Familiengeschichte teilhaben: Zur „Balada“ von Ciprian Porumbescu lernten sich ihre Eltern kennen, den Tango „Adiós Nonino“ widmete sie – wie auch der argentinische Komponist Astor Piazzolla vor fast 60 Jahren  – dem Vater als Dank für seine Musik. Das Publikum mochte ungern aufwachen aus diesem Traum, unsanft geweckt wie Gabriel Fauré in seiner Vertonung der italienischen Dichtung „Après un rêve“ und wünschte sich, weiter in Traumbildern zu verweilen.

Dem stürmischen Applaus folgte eine weihnachtliche Zugabe: das jazzige Gitarrenstück „Over there for Christmas“ des Künstlers Barry Malloney, arrangiert für Geige und Klavier. Im Anschluss an das Konzert präsentierte Ana-Maria Lungu ihre erste eigene CD „Amy“, die wie auch das Konzert einen Bogen schlägt zwischen rumänischer Folklore und moderner Klassik.