Von der Vorlesung in die Welt
DHBW Mosbach feiert ihre Absolventinnen und Absolventen
Am 4. und 5. Dezember 2025 feierte die DHBW Mosbach ihre Absolventinnen und Absolventen im feierlichen Rahmen der Alten Mälzerei. In vier Graduierungsfeiern erhielten insgesamt 754 Mosbacher Studierende der Fakultäten Technik und Wirtschaft ihre wohlverdienten Bachelorurkunden. Gemeinsam mit ihren Familien, Freunden und Vertretern der dualen Partnerunternehmen wurden sie offiziell in die Berufswelt verabschiedet. Zusätzlich haben rund 150 Absolventinnen und Absolventen am Campus Bad Mergentheim abgeschlossen.
Rektorin Prof. Dr. Elke Heizmann begrüßte die Absolventinnen und Absolventen mit einer Rede, die an den Beginn der gemeinsamen Reise vor drei Jahren erinnerte, als die damaligen Erstsemester voller Neugierde und vielleicht auch etwas Unsicherheit das Schiff „Studium" bestiegen. Nun hätten sie den Hafen der akademischen Abschlüsse erreicht – nach einer Reise durch Vorlesungen, Theorie- und Praxisphasen, durch ein Meer der Gefühle und Herausforderungen. Der Bachelorabschluss, so Heizmann, sei weit mehr als ein Stück Papier: Er sei der Beweis dafür, dass die Absolventinnen und Absolventen dem Intensivstudium standgehalten, Theorie verstanden und Praxiswissen angewandt haben. Mit einem Zitat von Paulo Coelho – „Ein Schiff ist sicher, wenn es im Hafen liegt. Aber dafür werden Schiffe nicht gebaut." – ermutigte sie die jungen Akademikerinnen und Akademiker, mutig die nächste Reise anzutreten und mit ihrem Bachelorabschluss als stabilem Schiff, ihrer Leidenschaft als Wind und ihrem Mut als Kompass hinauszusegeln und Wunder zu vollbringen.
Am ersten Tag der Feierlichkeiten verabschiedete Dekan Prof. Dr. Max Mühlhäuser 438 Absolventinnen und Absolventen der Technik, am zweiten Tag folgten 316 Absolventinnen und Absolventen der Fakultät Wirtschaft, durch deren Feier Dekan Prof. Dr. Jörg Mielebacher führte. Die mit Abstand größte Gruppe bildeten die 166 Absolventinnen und Absolventen des Studiengangs Bauingenieurwesen. Einer von ihnen ist Moataz Alali, der sein duales Studium Bauingenieurwesen – Öffentliches Bauen beim Regierungspräsidium Freiburg absolvierte und die Leidenschaft fürs Bauen bereits als Kind von seinem Vater auf der Baustelle mitbekommen hat. Das duale Studium habe ihm nicht nur technisches Wissen vermittelt, sondern auch Einblicke in behördliche Verfahren und Genehmigungsabläufe ermöglicht.
Ehrenamtliches Engagement gewürdigt
Besonders in Erinnerung geblieben sind Alali die vielen studentischen Initiativen, die den Campus und ‚Nixlosbach‘ lebendig gemacht haben. Als Mitglied des Studierendenparlaments und des AStA war er selbst DHBW-übergreifend aktiv und weiß aus eigener Erfahrung, wie viel ehrenamtlicher Einsatz hinter den zahlreichen Events und Partys steckt. Eine, die dieses Engagement besonders verkörpert, stand an diesem Tag ebenfalls auf der Bühne: Annamaria Seng, ehemalige Vorsitzende der Studierendenvertretung, erhielt von Rektorin Elke Heizmann eine besondere Auszeichnung für ihren unermüdlichen Einsatz während des Studiums. Seit dem dritten Semester hatte sie mit Energie, Klarheit und Herz die Interessen ihrer Kommilitoninnen und Kommilitonen vertreten und mit Projekten wie der Erstsemesterparty, dem Bachelorball, Blutspendeaktionen und Vereinsmessen den Campus spürbar bereichert. „Engagement ist die schönste Form, Verantwortung zu übernehmen", betonte Heizmann und dankte Seng für ihren Beitrag, der Gemeinschaft geschaffen, Begegnungen ermöglicht und den Campus lebendiger gemacht habe.
Dass Politik und Wirtschaft der Region den Graduierungsfeiern einen hohen Stellenwert beimessen, zeigte sich an der hochkarätigen Besetzung der Grußwortredner. Oberbürgermeister Julian Stipp und sein Stellvertreter Manfred Beuchert unterstrichen die Bedeutung der DHBW Mosbach als Bildungsmotor und wichtigen Standortfaktor für die Stadt. Landrat Dr. Achim Brötel und der Erste Landesbeamte Dr. Björn-Christian Kleih würdigte die Hochschule als unverzichtbaren Partner für die wirtschaftliche Entwicklung der gesamten Region. Die DHBW Mosbach mit ihren beiden Standorten hat sich längst als Talentschmiede etabliert, die Jahr für Jahr hochqualifizierte Nachwuchskräfte in die regionale Wirtschaft entsendet und damit einen wesentlichen Beitrag zur Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit des ländlichen Raums leistet. Stellvertretend für alle Partnerunternehmen überbrachten Michael Mayer, Director Product Engineering bei AZO, sowie Benjamin Domin, Bereichsleiter für Aus- und Fortbildung bei NORMA, ihre Glückwünsche und betonten die enge Verzahnung von Hochschule und Unternehmen, die das duale Studium so erfolgreich macht.
Auszeichnung für herausragende Leistungen
Der studiengangsübergreifende Wirtschaft-und-Ethik-Preis der Stiftung Wirtschaft & Ethik wurde in diesem Jahr an fünf Absolventinnen und Absolventen verliehen, die in ihren Bachelorarbeiten bewiesen haben, dass Wirtschaftlichkeit und ethisches Handeln kein Widerspruch sind. Die Stiftung, eine private Initiative der Familie Wahl, wurde während der Finanzkrise gegründet, um ethisches Denken und nachhaltiges Handeln im Wirtschaftsleben zu fördern. Aus dem Abschlussjahrgang 2024 wurden Michelle Walter (BWL-Industrie, Peguform GmbH) für ihre Arbeit zur Implementierung der Corporate Sustainability Reporting Directive und der doppelten Wesentlichkeitsanalyse in Konzernunternehmen sowie Julian Fleischmann (Onlinemedien, Mister Pixel KG) für seine Untersuchung zu ethischen Grenzen des Nudging im Arbeitsumfeld ausgezeichnet. Die diesjährigen Preisträgerinnen und Preisträger überzeugten mit ebenso innovativen Themen: Julia Peters (Onlinemedien, E. Breuninger GmbH & Co.) analysierte in ihrer Arbeit „Scrollen, Swipen, Paginieren" die ethische Verantwortung im UX-Design von E-Commerce-Apps und wies mittels Eye-Tracking-Studien nach, dass manipulative Endlos-Scroll-Mechanismen zwar kurzfristige Umsätze steigern, jedoch Impulsivität und Retourenquoten erhöhen. Justus Wiemann (BWL-Industrie, nobilia-Werke) entwickelte ein Konzept für Umweltproduktdeklarationen im internationalen Küchenmöbelvertrieb, um Nachhaltigkeitstransparenz als Wettbewerbsvorteil zu nutzen. Carolin Hirsch (BWL-Industrie, GEMÜ) widmete sich der Integration von Nachhaltigkeitskriterien in die indirekte Beschaffung international agierender Unternehmen. Alle Arbeiten zeigen auf innovative Weise, wie Unternehmen ihrer gesellschaftlichen Verantwortung gerecht werden und gleichzeitig langfristig erfolgreich sein können.

Der mit 3.000 Euro dotierte Förderpreis der Volksbank zeichnete zum zweiten Mal exzellente Abschlussarbeiten im Studiengang Bauingenieurwesen aus. Die fünfköpfige Jury, bestehend aus Vertretern der Ihre Volksbank eG Neckar Odenwald Main Tauber sowie Professoren des Studiengangs Bauingenieurwesen, würdigte mit der Auszeichnung die praxisnahen und zukunftsweisenden Beiträge der Preisträger zur Weiterentwicklung des Bauwesens. Julian Gunzenhauser (Leonhard Weiss GmbH & Co. KG) überzeugte die Jury mit seiner Arbeit zur Nutzung von Abfall- und Endprodukten der Betonrecyclingherstellung als Ausgangsmaterial für alternative in-situ Bodenbehandlungen. Fynn Schnur (Ministerium für Inneres, Bauen & Sport Saarbrücken) entwickelte ein innovatives Erschließungs- und Versorgungskonzept für einen Hochschulcampus in Innenstadtlage am Beispiel der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes. Linda Weber (Stadt Bad Mergentheim) widmete sich dem Thema intelligentes Straßenmanagement und untersuchte dessen Möglichkeiten und Herausforderungen am Beispiel der Stadt Bad Mergentheim.
Ebenfalls zum zweiten Mal wurde der mit 5.000 Euro dotierte Nachhaltigkeitspreis für Fassadentechnik des A|U|F e.V. (Aluminium und Umwelt im Fenster- und Fassadenbau) verliehen. Diese Recycling-Initiative für einen geschlossenen Wertstoffkreislauf für Aluminium aus Bauanwendungen fördert damit gezielt das Interesse und die Kompetenzen angehender Bauingenieure bei der Planung nachhaltiger Fassadenprojekte. Zum Siegerteam gehören Lukas Firnigl, Lennart Heilig, Jonas Koch, Nicole Weller, Joshua Wernet und Dennis Winkelhofer. Den Preis übergaben der Vorstandsvorsitzende des AUF Thomas Lauritzen und der Ehrenvorsitzende Walter Lonsinger.
Der Studiengang BWL-Branchenhandel zeichnete ebenfalls besondere Studienleistungen aus. Luca Jabczynski erhielt als Kursbester in den agrarspezifischen Fächern eine Auszeichnung für sein hohes Fachverständnis, gestiftet durch sein Partnerunternehmen ZG Raiffeisen eG. Im Schwerpunkt Holzwirtschaft wurde Lisa Robert mit dem Neudeck-Preis als Kursbeste des Jahrgangs 2025 ausgezeichnet – die Auszeichnung der Robert Neudeck GmbH & Co. KG würdigt neben ihren hervorragenden Leistungen auch ihr besonderes Engagement im Studium. Vincent Seyferth erhielt den vom Ehemaligen- und Freundesverein Management Club Holzhandel e.V. (MCH) gestifteten Preis für seine hervorragenden Leistungen in der Holzwirtschaft.
Der Preis des Studiengangs BWL-Handel – Branchenhandel Bau, Haustechnik, Elektro wurde in der Kategorie Theorie ging an den mit einer Gesamtnote von 1,2 Kursbesten Younes M'Hamka (Hansgrohe SE). Seine mit 1,0 bewertete Bachelorarbeit zum Thema „Entwicklung eines globalen Kundenzufriedenheitstrackings – Konzeption und Implementierungsplanung eines langfristigen Modells bei der Hansgrohe SE“ überzeugte durch eine klare wissenschaftliche Struktur, stringente Argumentationsführung und die Verknüpfung von Theorie und Anwendung in der Unternehmenspraxis. Den Preis in der Kategorie Praxis erhielt Sophia Gschaidmeier (Richter und Frenzel), die während ihres Studiums eine bemerkenswerte persönliche Entwicklung durchlaufen hat und sich durch außerordentliches Engagement sowohl in ihrer eigenen Weiterentwicklung als auch für ihr Unternehmen auszeichnete. Ihre Bachelorarbeit zum Thema „Einführung des B2B-Influencer-Marketings im SHK Großhandelsgewerbe als Beitrag zur Umsatzsteigerung“ wurde mit der Note 1,2. Auch ihre Arbeit überzeugte durch eine gelungene Verbindung von Theorie und Praxis und liefert Ergebnisse, auf denen das Unternehmen praxisnah aufbauen kann.
Im Studiengang BWL-Internationaler Handel wurden Max Gergert, Michael Geiger und Adelina Wollein für ihre exzellenten wissenschaftlichen Arbeiten. Für besondere Studienleistungen wurden Lea Stark, Nicole Minich sowie erneut Max Gergert ausgezeichnet, der damit in beiden Kategorien überzeugen konnte und zu den herausragenden Absolventinnen und Absolventen des Jahrgangs zählt.

Im Rahmen der Exzellenzinitiative des Studiengangs BWL - Industrie wurde der Stiftungspreis der Partnerunternehmen bereits zum 13. Mal verliehen. Die Auszeichnung würdigt sowohl herausragende Studienleistungen als auch besonderes studentisches Engagement während des Studiums. In diesem Jahr wurden gleich fünf Preisträgerinnen und Preisträger geehrt: Fabienne Weichard (Gebhardt Fördertechnik GmbH), Jana Wienand (RAUCH Möbelwerke GmbH), Justus Wiemann (nobilia-Werke) und Enrico Lissy (FRIPA, Miltenberg) wurden als notengleiche Kursbeste gemeinsam für ihre akademische Exzellenz ausgezeichnet. Franziska Schäfer (MPDV Mikrolab GmbH) erhielt den Preis für ihr herausragendes studentisches Engagement während des Studiums. Studiengangsleiter Prof. Dr. Frank Deser überreichte die Auszeichnungen gemeinsam mit Angelina Preuschl, Vice President Human Resources der Gebhardt Fördertechnik GmbH aus Sinsheim, die das Grußwort an die Absolventinnen und Absolventen richtete.

































