Was haben Saboteure und Piraten mit KI im Arbeitsalltag zu tun?
Künstliche Intelligenz kann Teams stärken, Prozesse beschleunigen und Kosten senken – oder sie blockiert unbemerkt Abläufe. Diese provokante These stand im Mittelpunkt der gemeinsamen Veranstaltung der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) Mosbach und der Industrie- und Handelskammer (IHK) Rhein-Neckar. Rund 60 Teilnehmende folgten am Donnerstag der Einladung ins Audimax der DHBW, um sich über neueste Forschungsergebnisse und praktische Anwendungen von KI im Arbeitsalltag zu informieren und auszutauschen.
Die Vorträge zeigten eindrücklich, welche Rollen KI im Arbeitsalltag einnehmen kann. Prof. Dr. Jörg Mielebacher beleuchtete, wie KI-Assistenten als „Macher, Saboteure oder Piraten“ wirken – je nachdem, wie bewusst sie eingeführt werden. Prof. Dr. Veronika Lesch stellte lokale Large Language Models vor, mit denen Unternehmen ihre Datenhoheit sichern und Prozesse individuell automatisieren können. Prof. Dr. Rainer Bräutigam zeigte, dass viele KI-Anwendungen mit vorhandenen Office-Tools umgesetzt werden können, ohne hohe Investitionen. Aus der Praxis berichtete Gregor Karmowski von Mosca GmbH, wie ein Voicebot im Kundensupport zum Risiko wird, wenn Verantwortlichkeiten fehlen, gleichzeitig aber mit Power Automate Prozesse verschlankt und Teams entlastet werden. Ergänzend gab es einen Vortrag von incontext.technology GmbH zu Smart Monitoring.
„Die große Resonanz zeigt, wie wichtig es ist, Wissenschaft und Wirtschaft zusammenzubringen, um Technologietransfer nicht nur theoretisch zu diskutieren, sondern konkret zu leben“, sagte Thilo Schenk, Technologietransfermanager der IHK Rhein-Neckar. Auch Prof. Dr. Elke Heizmann, neue Rektorin der DHBW Mosbach, betonte: „Wir möchten dieses erfolgreiche Format gemeinsam mit der IHK weiter ausbauen, um kleine und mittlere Unternehmen bei Innovationen nachhaltig zu unterstützen.“
Abgerundet wurde der Nachmittag durch eine Ausstellung aktueller KI-Projekte der DHBW Mosbach. Die Teilnehmenden nutzten die Gelegenheit, Anwendungen live zu erleben und erste Ideen für künftige Kooperationen zu entwickeln.
Die IHK Rhein-Neckar empfiehlt Unternehmen der Region, KI aktiv anzugehen und die vielfältigen Transferangebote der IHK zu nutzen, um die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.